Auf etwa 400 m.ü.M. oberhalb von Fuengirola schmiegt sich Mijas an die Berghänge. Es liegt nicht an der Ruta de los Pueblos Blancos, ist aber letztendlich eines der schönsten weissen Dörfer, die wir besucht haben. Vielleicht hat es uns auch deshalb so gut gefallen, weil es das erste seiner Art war, das wir besucht haben. Der Name Mijas begegnet einem auch an der Küste, denn die ganze Gemeinde erstreckt sich bis hinunter ans Meer, wo man wunderbar auf dem Senda Litoral Mijas am Meer entlang spazieren kann.

Für Wanderer ist nicht nur Mijas selbst interessant, sondern auch die Berge, die sich dahinter in der Sierra de Mijas auftun. In diesem Artikel stellen wir eine kurze Wanderung zur Ermita del Calvario vor. Es stehen aber auch wesentlich grössere Wanderungen zur Auswahl, zum Beispiel auf den Pico de Mijas und Pico de Málaga.

Anreise nach Mijas

Ab Fuengirola führt eine Strasse hinauf in die Berge. Unser Navi wollte uns irgendwann von der grossen Strasse weglocken und über abenteuerlich kleine und schmale Wege lotsen (das wissen wir, weil wir auf der Heimfahrt nicht aufgepasst und diese Route genommen haben…). Solltet ihr auch ein etwas verwirrtes Navi haben – bleibt lieber auf der Hauptstrasse!

Im Ort gibt es ein grosses Parkhaus – zurecht wie wir schnell feststellen, denn Mijas ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Kein Wunder, denn es ist von der Costa del Sol in kürzester Zeit erreichbar. Und die Aussicht hinunter zur Costa del Sol kann sich sehen lassen.

Alternativ kann man Mijas mit dem Bus erreichen. Wir haben in Andalusien allerdings keinen ÖV genutzt und können nicht berichten, ob das gut funktioniert.

In Mijas selbst kann man sich mit dem Eseltaxi durch die Strassen kutschieren lassen. Oder reitend auf dem Esel. Das ist zwar traditionell, aber unserer Meinung nach sollte es keine touristischen Attraktionen mit Tieren geben. Sie werden in den seltensten Fällen artgerecht behandelt und leiden dafür, dass Menschen ein paar Minuten ihren Spass haben.

Weisse Häuser mit bunten Blumentöpfen

Der erste Weg führt uns zur Ermita Virgen de la Peña. Die Jungfrau gilt als Patronin der Stadt. Die Kirche, in der sie steht, entstand aus einer Höhle, die einst Mönche in die Felsen geschlagen haben. Der Platz bei dem kleinen Kirchlein ist einer der schönsten Aussichtspunkte in Mijas. Sogar im Winter tummeln sich zahlreiche Besucher hier. Wir wollen gar nicht wissen, wie es in der Hauptsaison aussieht. Wahrscheinlich ist der Ort dann hoffnungslos überfüllt.

Nun machen wir uns daran, den Ort zu erkunden. Wir überqueren zunächst den Plaza Virgen de la Peña und steigen durch die Pasaje Salvador Cantos Jiménez hinauf zum Plaza de la Libertad und der Kirche San Sebastián. Wir nehmen rechter Hand die Calle San Sebastian in Richtung Mirador Juan Antonio Gómez Alarcón am oberen Rand des Dorfs.

Das typische Bild von Mijas sind weisse Häuser mit bunten Blumentöpfen. Mal blau, mal rot, mal grün. Das ist wunderschön und lädt zu zahlreichen Fotostopps ein. Im Zentrum ist es gar nicht so einfach, einen Moment zu finden, in dem keine Leute im Bild sind. Je weiter wir uns in höher gelegene Gassen begegeben, umso weniger Betrieb herrscht. Die meisten Menschen sind zum Glück sehr bequem und haben einen geringen Bewegungsradius.

Kleine Rundwanderung oberhalb von Mijas

Schliesslich erreichen wir die Umgehungsstrasse oberhalb der Stadt. Wir gehen erst mal nach links zum Mirador Juan Antonio Gómez Alarcón. Der Name des Aussichtspunkts erinnert an einen jungen Bergsteiger, der im Jahr 2010 in der Sierra de Mijas spurlos verschwunden ist.

Als nächstes wollen wir zur Ermita del Calvario hinaufwandern. Dazu gehen wir einige Meter an der Strasse zurück und nehmen den ersten Weg den Berg hinauf.

Es dauert nicht lange und wir erreichen die Ermita. Sie öffnet nur freitags in der Fastenzeit. Und auch dann nur am Nachmittag. Dass man sie von innen zu Gesicht kriegt ist also sehr unwahrscheinlich. Macht aber nichts, denn die Aussenansicht ist auch sehr hübsch. Und erst die Aussicht auf Mijas, die Berge drumherum und zum Meer.

Wer denkt, mit dem Erreichen der Kapelle sei der Aufstieg geschafft, täuscht sich. Es geht nämlich noch weiter als nuff. Tobi hat gerade eine Bergziege in den Felsen entdeckt und will die Kamera zücken, da springt schon der Hund anderer Wanderer los und setzt der Ziege nach. Frauchen verhält sich völlig unbeteiligt und die kleine Tochter erklärt auf unseren Hinweis, dass man doch mal nach dem Hund schauen könnte: „It’s a hunting dog!“. Jaaaa, gerade deshalb sollte er vielleicht an die Leine? Auf jeden Fall ging die Jagd für die Ziege gut aus – der Hund hat sie nicht erwischt.

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Kurz vor dem Marmorsteinbruch El Barrio sind wir am Kulminationspunkt angelangt. Nun geht es nur noch bergab. Der Steinbruch ist längst stillgelegt, diente aber zuvor ab der Römerzeit über einige Jahrhunderte als Materialquelle für viele edle Bauwerke. Heute zeugen noch ein paar Baracken vom einstigen geschäftigen Treiben.

Ein Strässchen führt uns nun ganz bequem wieder hinunter nach Mijas zurück zum Ausgangspunkt.