Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur,
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Eine unvergessliche Wanderung in den Südtiroler Dolomiten
Der Schlern ist einer der vielen imposanten Riesen der Dolomiten. Seine markante Form erinnert ein bisschen an ein schlafendes Nashorn. Das Schlernmassiv wartet mit diversen Gipfeln auf. Für den gewöhnlichen Wanderer, bietet sich der Gang auf den Petz an, der mit 2564m der höchste Punkt ist. Nashorn, Bär – es scheint also eine tierreiche Angelegenheit zu werden…
Wir wählen den, wie der Name Touristensteig vermuten lässt, bequemsten Weg nach oben. Mit Turnschuhen sollte man dennoch nicht losziehen, denn der Weg ist stellenweise sehr felsig und verlangt Trittsicherheit. Ausgesetzt ist der Touristensteig aber nicht.
Anmerkung: wir sind Wiederholungstäter und waren schon öfter auf dem Schlern. Deshalb enthält der Bericht Bilder und Erfahrungen von mehreren Schlern-Wanderungen.
Um über den Touristensteig auf den Schlern zu wandern müssen wir zunächst einmal hinauf auf die Seiser Alm. Es gibt dafür zwei Möglichkeiten, wenn wir den Touristensteig gehen wollen:
a) mit dem Auto zum Parkplatz am Spitzbühllift an der Seiseralmstrasse. Mit dem Lift kann man den Aufstieg noch ein bisschen abkürzen. Zu beachten ist, dass die Zufahrt auf die Seiser Alm von 9-17 Uhr gesperrt ist. Man muss also vor 9 Uhr am Parkplatz sein, d.h. früh aufstehen (was beim Bergwandern ohnehin zu empfehlen ist). Die Talfahrt ist jederzeit möglich.
b) Ab Seis am Schlern mit der Umlaufbahn auf die Seiser Alm fahren. Die Bergstation ist in Compatsch. Von hier aus kann man direkt zur Saltner Hütte wandern. Diese Wegvariante ist etwas weiter als die mit dem Auto, allerdings auch umweltschonender, vor allem, wenn man zur Talstation mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist.
Wir waren bereits mehrmals auf dem Schlern und haben beide Anreisevarianten ausprobiert. Beide Male hat die Wanderung gut geklappt – wenn möglich tendieren wir aber zur Variante ‚Seilbahn‘, weil so weniger Autos auf die Seiser Alm fahren.
Aufstieg zur Saltner Hütte
Die Fahrt mit dem Lift sparen wir uns und marschieren fröhlich direkt los. Über zu viel Sonne können wir uns heute nicht beklagen. Es ist stark bewölkt und Regen liegt in der Luft. Doch wir wollen uns davon den Tag nicht verderben lassen. Schließlich gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. Und wir haben uns gerade erst eingedeckt mit neuen Regenjacken. Nachdem wir jahrelang mit Billigmodellen herumgelaufen sind, die den Name Regenjacke nicht wirklich verdient hatten.
Angriff der Killerkühe
Kurz vor der Saltnerhütte kommen wieder Tiere ins Spiel. Diesmal sind es Kühe. Eine ganze Herde. Und offensichtlich haben sie zu viel Adrenalin im Blut. Sie kommen nämlich bergab über die Wiese direkt auf uns zugestürmt. Ich kann Euch sagen – es ist kein schönes Gefühl, wenn mehrere wildgewordene Kühe Dir entgegen gerannt kommen. Nur ein dünnes Seilchen trennt die Wiese vom Weg. Zwar ist es ein Powerzaun-Seilchen, aber ob das mehrere große Kühe aufhalten kann? Wir machen, dass wir weiterkommen, um einem Zusammenprall zu entgehen. In letzter Sekunde bremsen die in Fahrt geratenen Rindviecher ab. Jetzt entdecken wir auch den Grund für ihre Aufruhr: ein kleines Schweinchen stolziert munter des Weges und war den Damen offensichtlich nicht geheuer.
Der Touristensteig
Nachdem wir der Zertrampelung durch Kuhhufe knapp entgangen sind, passieren wir die Saltnerhütte. Viele nutzen die Gelegenheit und nehmen noch eine kleine Stärkung zu sich, bevor es ans Eingemachte geht – also an den Touristensteig auf den Schlern.
Bei trübem Wetter hatten wir das Glück, ganz alleine unterwegs zu sein. Dafür muss man an solchen Tagen auf das schöne Panorama verzichten und hat es ein wenig kalt. Man kann eben nicht alles haben. Wenn die Sonne scheint, hat man dafür das Problem, dass man sich in eine Karawane von Wanderern einreihen muss. Was manchmal gar nicht so einfach ist. Ich jedenfalls mag es nicht so gerne, wenn jemand direkt hinter mir läuft. Doch wie es das Schicksal wollte, blieben alle Wandergruppen vorne dran recht bald stehen, so dass sich ein Überholvorgang nicht vermeiden liess. Am Ende musste ich notgedrungen die Spitze des Feldes übernehmen.
Die Aussicht ist jedenfalls bei Sonnenschein wesentlich besser. Unter uns die grüne Seiser Alm. Wir erkennen den Puflatsch, auf dem es eine sehr schöne Rundwanderung gibt (-> hier geht es zur Puflatsch-Umrundung).
Der Touristensteig ist nicht schwierig, aber auch kein Spazierweg. Einige Stellen sind felsdurchsetzt und erfordern ein bisschen Aufmerksamkeit. Ausgesetzt ist der Weg nicht, von daher alles sehr gut machbar.
Schliesslich erreichen wir das Hochplateau des Schlerns. Ab jetzt wird es nur noch gemütlich, die meisten Höhenmeter sind geschafft. Am Abzweig zum Schutzhaus Tierser Alpl warte ich auf Tobi, der dieses Mal über den Maximiliansteig heraufgewandert ist. Wir machen das in den letzten Jahren sehr gerne, dass wir verschiedene Wegvarianten nehmen und uns dann irgendwo treffen. Tobi sucht sich etwas luftiges, sportliches mit Abenteuer und ich mache eine relaxte Wohlfühltour. So hat jeder seinen Spass und wir machen trotzdem ein bisschen was zusammen. Das ist besser als wenn einer sich langweilt oder der andere mit schlotternden Knien kurz vor dem Nervenzusammenbruch ist.
Auf dem Haupt des Petz, ein Gipfel des Schlern
Weiter geht es zum Schlernhaus. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung auf den nächstgelegenen Gipfel, den Petz.
Da der Schlern kein spitziger Berg ist, sondern oben eine gewaltige Hochfläche bietet, ist der Petz im Grunde nichts weiter als ein grosser Steinhaufen auf grüner Wiese. Schnell wird das Gipfelbeweisfoto geknipst und dann eilen zwei verfrorene, nasse Gestalten dem Schlernhaus entgegen.
Dort gibt es heiße Suppe zum Aufwärmen. Genau das Richtige bei dem Wetter. Zumal sich bei Biene eine Erkältung ankündigt. Der Hüttenaufenthalt wird länger als geplant. Wir können uns nicht so recht überwinden, wieder raus ins regnerische Grau zu gehen. Doch irgendwann muss es sein.
Bei Sonnenschein sieht das alles viel freundlicher aus. Seht selbst:
Abstieg – wieder über den Touristensteig
Der Abstieg erfolgt im Regen ohne besondere Vorkommnisse. Der Boden ist eher steinig als erdig und daher nicht matschig. Die Steine sind nicht von der Sorte, die bei Nässe besonders rutschig werden, so dass es keine schwierige Angelegenheit ist, heil unten wieder anzukommen.
Fazit: eine lohnenswerte, leichte Wanderung auf einen Dolomiten-Klassiker. Auch gut bei Regenwetter zu machen – dank Hütte auf dem Gipfel kann man sich auf halbem Weg trocknen und aufwärmen.
Variante für Sportliche
Wege auf den Schlern gibt es viele. Wem der Touristensteig nur ein Gähnen entlockt, kann sich mal den Maximiliansteig anschauen. Es ist ein Klettersteig der Kategorie B, also ein leichter, einsteigerfreundlicher Klettersteig. Man startet für den Steig auch auf der Seiser Alm. Von dort wandert man über die Rosszahnscharte zum Tierser Alpl und erreicht 10 Minuten später den Einstieg in den Klettersteig.
Kurz vor dem Schlernhaus trifft der Weg mit dem Touristensteig zusammen.
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