Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur,
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Die Walliser Wispile ist ein leicht zu besteigender Gipfel oberhalb von Gsteig. Die südliche Ausrichtung der Wanderung macht sie ideal auch für den späteren Herbst. Solange nur wenig Schnee begangen ist, ist der Weg gut machbar.
Wir haben die Walliser Wispile Mitte Dezember besucht. Um diese fortgeschrittene Jahreszeit rechnet man eher mit Chancen für eine zünftige Schneeschuhtour als mit einer sommerlich angehauchten Wanderung im T-Shirt. Doch nach einem kurzen Wintereinbruch im November herrscht in diesem Dezember eher Frühlingsstimmung. Immerhin 11°C und Sonne satt sind laut Wetterbericht fürs Wochenende angesagt. Bei solchen Aussichten hält uns nichts im trauten Heim. Wir schnappen unsere sieben Wandersachen und düsen los in Richtung Berner Oberland, wo unser Tagesziel – die Walliser Wispile – schon auf uns wartet.
Ausgangspunkt Gsteig bei Gstaad
Startpunkt der Wanderung ist der Ortskern von Gsteig. Gsteig liegt nahe der französischen Sprachgrenze. Den Ort erreicht man mit dem ÖV via Thunerseeregion oder aus der anderen Richtung aus der Genferseeregion. Von Gstaad aus bringt uns der Postbus nach Gsteig.
Gegenüber dem Gasthaus Bären biegen wir in Richtung freies Feld ab.
Frostiger Start in den Wandertag
Am Morgen begrüßen uns frostige Temperaturen. Offen gestanden ist es saukalt und nach den ersten Metern bereuen wir es, dass wir keine lange Skiunterwäsche angezogen haben. Der Ort liegt in einem ausgesprochen schattigen Tal. Im Winter erreicht wohl kaum ein Sonnenstrahl je diesen Fleck. Die Wiesen sind – auch wenn es nicht geschneit hat, durch und durch weiß.
Jeden Tag wächst der Reif mehr und mehr, so dass überall skurile Gebilde aus Eiskristallen entstanden sind. Traumhaft schön sieht es aus – wie eine Zauberlandschaft. Wenn es nur nicht so kalt wäre! So gerne würden wir diese kleinen Kunstwerke ausführlich bestaunen und fotografisch festhalten, doch die Eiseskälte dringt in Windeseile durch die Kleidung und treibt uns voran.
Zu den Burgfällen
Bei den Stadtwerken (bei Anreise mit dem PKW kann man übrigens auch hier parken und spart sich ca. eine Viertelstunde Weg über die Felder und Wiesen von Gsteig) biegen wir über eine Brücke nach links in den Wald hinein. Geschützt durch die Bäume wird es endlich ein bisschen wärmer und wir machen uns Hoffnung, doch noch ohne Erfrierungen durch den Tag zu kommen. Außerdem geht es nun auch bald bergauf an den Burgfällen vorbei. Die Wasserfälle haben in der kalten Jahreszeit mit ihren riesigen Eiszapfen und Eisskulpturen ihren ganz besonderen Reiz.
Diese Wanderung eignet sich sehr gut für den Herbst.
Nach etwa einer Stunde Wasserfall kucken und steilem Aufstieg erreichen wir die Alp Burg. Alles ist eingemottet und verriegelt für den Winter. Verlassen und verschlafen liegen die Hütten da.
Nur wir beide schleichen mit unseren Kameras um die Häuser und suchen nach schönen Motiven. Jetzt endlich begegnet uns auch die versprochene Sonne! Vitamin-D-Aufsaugen ist angesagt.
Tobi klettert in seinem Eifer auf einen Felsbrocken. Nachdem er für die Fotos noch mit stolz geschwellter Brust posiert hat, kommt die Ernüchterung beim Versuch, von dem ca. 3-4 Meter hohen Felsen wieder herunterzukommen. Das ist – wie sich herausstellt – nicht so einfach wie gedacht. Auf dem Bauch robbend versucht er, sich rückwärts abzulassen. Doch was ist das? Die Beine scheinen oben geschrumpft zu sein, denn sie reichen nicht mehr bis zum vorgesehenen Tritt. Er erinnert ein bisschen an eine Katze, die voller Elan auf den Baum geklettert ist und sich dann nicht mehr runtertraut. Nur, dass es hier oben schwierig wird, die Feuerwehr mit der Drehleiter kommen zu lassen. Seil und Karabiner haben wir natürlich auch nicht dabei, schließlich war lediglich eine einfach Wanderung geplant. Schliesslich entscheidet der Kletterkünstler sich, erst mal den Rucksack nach unten zu werfen, um beweglicher zu sein. Er will es nun auf der anderen Seite versuchen. Nach einigem Zögern gelingt der Abstieg endlich und es kann weitergehen mit der Bergfahrt.
Via Alpe Vorderi Wispile auf die Walliser Wispile
Ab der Alpe Vorderi Wispile beginnen zunehmend Schneefelder, die recht hart gefroren, aber griffig genug sind, um rutschfrei darüber zu marschieren. Der Gipfel selbst ist zu unserer großen Freude schneefrei und sogar sonnengetrocknet, so dass wir unser Lager aufschlagen können. Der Ausblick aufs Spitzhorn und Loner ist sagenhaft. Der wohlverdiente Lohn des (naja, ehrlich gesagt nicht allzu langen) Aufstiegs wird nun eingefahren.
Tobi hält ein kleines Nickerchen. Eine besondere Stille liegt über der Natur, als wäre tatsächlich die ganze Welt im Winterschlaf.
Absteig nach Gsteig via Vorderi Wispile
Der Abstieg wird zeitlich so abgestimmt, dass wir vor Einbruch der Nacht wieder in Gsteig sind. Einer der wichtigsten Punkte, die man bei Herbstwanderungen beachten muss.
Ausserdem wollen wir unterwegs noch vespern, denn auf dem Gipfel hatten wir noch keinen Hunger. Als Rastplatz dient uns eine Bank auf der Vorderi Wispile. Betty Bossi, eine Art schweizerische Schwester von Dr. Oetker, versorgt uns mit Humus-Wraps.
Wir saugen hungrig die letzten Sonnenstrahlen auf, denn schon bald wird unsere gute Freundin hinter den Bergen verschwinden und uns dem Schatten des Abends überlassen.
An geschützter Stelle neben einer Hütte entdecken wir ein paar Blümchen, die sich offensichtlich in der Jahreszeit geirrt haben und uns blühend entgegen lachen. Kaum zu glauben, dass schon in zwei Wochen Weihnachten sein soll.
Als wir wieder unten im Tal ankommen, schließt sich der Kreis und uns strahlen wieder die Eisblumen entgegen. Die Handschuhe werden wieder übergestreift, sämtliche verfügbaren Pullis und Jacken angelegt, die Mütze tief über die Ohren gezogen und dann geht es zurück nach Gsteig. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende – vielseitig voller klirrender Kälte und sommerlicher Sonne.
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