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Die Grand Bisse de Lens führt unterhalb von Lens um den Hügel des Châtelard herum. Einige schwindelerregende Stellen im ersten Teilstück sorgen für einen gewissen Nervenkitzel. Daneben bietet die Wanderung immer wieder eine tolle Aussicht auf das Rhonetal.
Unsere Wanderung entlang der Grand Bisse de Lens startet in Icogne. Für die Anfahrt nutzt man am geschicktesten den ÖV, da es keine Rundwanderung ist. Icogne ist gut mit dem Bus zu erreichen. Je nach Ausgangsort muss man allerdings ein paar Mal umsteigen.
Wir sind hochoffiziell an der Haltestelle Icogne Village gestartet. Wer etwas abkürzen und sich den Weg um Icogne herum sparen möchte, steigt an der Haltestelle Icogne, Les Vernasses aus.
Von Icogne zur Grand Bisse de Lens
In Icogne werden wir von einem gut bestückten Wanderwegweiser in Empfang genommen. Die Grand Bisse de Lens ist nicht der einzige Weg, der durch diesen Ort führt. Direkt an der Bushaltestelle startet der Chemin des Contrées, der bis Mollens führt. Da wir zufällig in Mollens unser Quartier haben, passt das für uns perfekt. Ansonsten empfehlen wir rückblickend, den Weg nur bis Chermignon-d’en-Bas zu gehen. Das Teilstück danach ist nicht mehr so schön – und im Sommer teils sehr heiss und sonnig.
Wir wandern zunächst ein Stück durch den Ort und halten uns dann Richtung Lens. Oberhalb von Lens erhebt sich der Hügel Le Châtelard. Auch aus der weiten Entfernung sehen wir die Figur des Christ Roi auf dem Gipfel thronen. Sage und schreibe 15 Meter hoch ist die Statue, die zum 1900. Jahrestag des Todes Christi errichtet wurde. Wer möchte kann von verschiedenen Stellen der Wanderung aus einen Abstecher auf den Le Châtelard machen und den König vom Wallis aus der Nähe bestaunen.
Schliesslich führt uns der Weg in den Wald hinein, wo wir zur Grand Bisse de Lens gelangen. Bis Chermignon-d’en-Bas werden wir nun immer an der Bisse entlang wandern.
Was ist eine Bisse überhaupt?
Im deutschsprachigen Oberwallis spricht man von Suonen, im französischsprachigen Unterwallis nennt man sie Bisse. Gemeint ist in beiden Fällen dasselbe – nämlich menschgemachte Wasserläufe, die der Bewässerung dienen. Um die 600 von ihnen gibt es im Wallis. Mal länger, mal kürzer – an einigen von ihnen kann man entlangwandern, wie an der Grand Bisse de Lens.
Ihr Hauptzweck ist aber nicht die Bespassung von Wanderern, sondern die Versorgung der bewirtschafteten Flächen mit Wasser. Das Wallis ist für seine vielen sonnigen Tage bekannt. Regnen lässt da manchmal auf sich warten. Und das nicht erst seit dem Klimawandel.
Daher begann man bereits im Mittelalter, das Wasser aus Bergbächen in die Berghänge zu leiten, damit das Wasser nicht unvermittelt ins Tal rauscht, sondern zum Bewässern der sonnigen Hänge genutzt werden kann. Ganz ohne Pumpen wird das Wasser durch die Kanäle an die Orte geleitet, wo es benötigt wird.
Sofern möglich hat man dafür einfach einen Graben errichtet. An einigen steilen Felswänden war das nicht möglich. Dort wurden dann sog. Kännel errichtet – hölzerne Konstruktionen wie z.B. ausgehöhlte Baumstämme, durch die das Wasser fliesst. Eine ziemlich schwindelerregende Angelegenheit.
Die schmalen Wege entlang der Bisses/Suonen sind ursprünglich keine Wanderwege, sondern dienen lediglich dem Zugang für Wartungsarbeiten.
Die Wanderung entlang der Grand Bisse de Lens
Das erste Stück entlang der Grand Bisse de Lens verläuft durch den Wald. Der Weg ist komfortabel breit und es gibt keinen steilen Abhang.
Nach einer Weile gelangen wir an einen kleinen Rastplatz mit überdachtem Picknicktisch. An der Wand warnt ein Schild vor Steinschlag auf der nächsten Wegpassage. Und das ist nicht die einzige Herausforderung, die nun auf uns wartet. Denn der Weg wird deutlich schmaler und neben uns klafft der Abgrund. Das bedeutet, dass wir uns nun gut auf dem Weg konzentrieren müssen. Es gibt zwar technisch keinerlei Schwierigkeiten, doch ein Stolpern ist bei Unaufmerksamkeit schnell passiert und das kann hier fatal enden. Also immer stehenbleiben, wenn man in der Landschaft herumkucken will.
Wer so gar nicht schwindelfrei ist, sollte sich überlegen, ob er sich diese Passage entlang der Grand Bisse de Lens zumuten will. Für mich war es stellenweise eine Herausforderung, vor allem wenn andere Wanderer entgegenkommen und man aneinander vorbeikommen muss.
Diese Wanderung eignet sich sehr gut für den Herbst.
Wir erreichen schliesslich einen schönen Aussichtsplatz unterhalb des Christ-Roi. Ein grosses N ziert den Platz – es ist einer der grossen Buchstaben von Crans-Montana, die in der Gegend rund um Crans-Montana verteilt sind. Alle, die von der luftigen Wanderung entlang der Felswand zittrige Knie haben, können nun aufatmen. Ab jetzt ist der Weg nicht mehr ausgesetzt.
Es folgt nun ein kurzes sonniges Wegstück, das im Sommer recht heiss werden kann. Dafür haben wir einen unverstellten Blick auf die Landschaft des Wallis, die so unendlich vielfältig ist. Im unteren Bereich die Weinberge, dann grüne Almen und im Hintergrund erheben sich die eisüberzogenen 4000er.
Schon bald sorgen wieder einige Bäume für Schatten, so dass wir nicht zu sehr ins Schwitzen kommen. Der Chemin des Contrées bleibt immer direkt neben der Bisse bis wir schliesslich Chermignon-d’en-Bas erreichen. Hier endet die Bisse in einem Speichersee.
Wir empfehlen, die Wanderung hier zu beenden, das weitere Teilstück bietet keine grossartigen Highlights mehr. Vor allem im Hochsommer ist es streckenweise sehr heiss.
Auf dem Chemin des Contrées nach Mollens
Ab Chermignon-d’en-Bas führt der Chemin des Contrées mal durch Wälder, mal durch offene Landschaft in einem leichten Auf und Ab den Hang entlang.
Es wird sogar noch einmal richtig anstrengend – in der sengenden Sonne gilt es einen Geröllhang hinauf zu steigen. Auf der Anhöhe Le Boup angekommen, erwartet uns ein schöner Aussichtspunkt und sogar eine Bank. So ein Service!
Als wir die Schienen der Standseilbahn Sierre-Crans-Montana- überqueren, ist es fast geschafft. Noch ein letzter steiler Aufstieg zum Weiler Nayes und dann ist es nur noch ein gemütlicher Spaziergang bis zu unseren Ziel in Mollens.
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