Biene

Biene

Die Autorin dieses Artikels

Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur, maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich




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Das Sidelhorn ist ein Aussichtsgipfel mit tollem Panorama an der Grenze zwischen den Kantonen Bern und Wallis. Die Tour ist gut als Halbtageswanderung zu machen. Ideal, wenn man mal nicht den ganzen Tag unterwegs sein und trotzdem ein eindrucksvolles Erlebnis haben möchte. Die Wanderung ist nicht allzu schwierig, aber sie erfordert über einige Zeit leichte Kraxelei über Blockgelände und offene Augen für die Streckenfindung.

Toureninfo

Start:

Ziel:

Dauer:

Distanz:

Aufstieg:

Abstieg:

Wegverlauf:

Einkehrmöglichkeiten:

Anforderungen:

Ausrüstung:

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Sidelhorn Schafe
Die Schafe geniessen ihr Leben hoch oben in den Bergen

Die ideale Jahreszeit für den Aufstieg aufs Sidelhorn

Aufgrund der Höhenlage auf 2764 m.ü.M. ist die Wanderung aufs Sidelhorn eine ausgesprochene Sommerwanderung, die von etwa Juli bis September begangen werden kann.

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Tipp: vielleicht sieht man es auf den Bildern, Stöcke sind bei dieser Wanderung eher hinderlich, da es viel über Blockgestein geht 😉

Ausgangspunkt Grimselpass

Anreise

Wir starten den Aufstieg zum Sidelhorn am Grimselpass. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen zu erreichen. Mit dem Auto ist er über die gut ausgebaute Passstrasse erreichbar. An schönen Sommerwochenende empfiehlt es sich, früh am Start zu sein, um einen Parkplatz zu bekommen.

Auch öffentliche Verkehrsmittel sind eine gute Option. Es gibt regelmäßige Postbusverbindungen (Linie Meiringen – Grimsel – Oberwald), die den Grimselpass mit den Tälern verbinden. Dazu fährt man mit dem Zug entweder nach Meiringen oder Oberwald und kann dort in den Postbus umsteigen.

Am Pass sind auch direkt die einzigen Einkehrmöglichkeiten: das Hotel Grimselpasshöhe und das Alpenrösli. Während der Wanderung gibt es keine Verpflegungsstation, man muss also Wasser und einen Snack im Rucksack parat haben.

Grimselpass mit Totesee
Ausgangs- und Endpunkt der Wanderung aufs Sidelhorn: der Grimselpass, an dem der Totesee liegt

Der Grimselpass

Der Grimselpass verbindet die Kantone Bern und Wallis miteinander. Er liegt auf einer Höhe von 2.164 m.ü.M. und ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, aber steht natürlich wie alle Passstrassen auch bei Motorrad- und Rennradfahrern hoch im Kurs.

Der Pass ist von Bergen umgeben. Die Landschaft ist eher als karg zu bezeichnen. Gedanken an Norwegen kommen auf. Charakteristisch sind die von Flechten überzogenen Felsen.

Es gibt zahlreiche (Stau-)Seen in der Umgebung des Passes. Einer davon ist der Totesee direkt am Grimselpass. Weiter unterhalb befinden sich der Grimselsee und der Räterichsbodensee.

Alpinhotel Grimsel Hospiz
Unterhalb des Grimselpasses liegt das historische Alpinhotel Grimsel Hospiz

Das Grimsel Hospiz

Etwas weiter unterhalb des Passes beim Grimselsee liegt das historische Grimsel Hospiz. Es wurde bereit 1397 erstmalig erwähnt. Damals wanderten die Leute nicht als Freizeitvergnügen über den Pass, sondern der Grimsel war eine bedeutende Handelsroute zwischen Nord und Süd.

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Aufstieg aufs Sidelhorn via Triebtenseelücke

Am Totesee vorbei geht es zunächst gemächlich los. Einige Schafe dürfen den Sommer hier oben verbringen und geniessen ihre Freiheit.

Sidelhorn Schafe
Weggefährten bei der Wanderung aufs Sidelhorn: Schafe

Schon bald wird das Gelände karger und wir finden uns inmitten einer riesigen Schutthalde. Grosse und kleine Gesteinsbrocken säumen den zunächst noch vorhandenen Weg. Aber keine Sorge – dafür dass das Sidelhorn von unten sehr steil, steinig und unnahbar erscheint, stellt sich der Aufstieg als ganz gut machbar heraus. Es ist zwar oft etwas Kraxelei nötig, aber der Weg ist nie wirklich ausgesetzt.

Sidelhorn
Je näher wir dem Sidelhorn kommen, umso karger wird die Landschaft

Die Wasserscheidelinie am Grimselpass

Je höher wir kommen, umso weiter reicht auch der Blick. An unserem Tag dann leider doch wieder nicht ganz so weit, da einige Wolken am Himmel hängen. Den einen oder anderen Blick auf den Unter- bzw. Oberaargletscher können wir aber erhaschen. Die beiden Aargletscher sind letztendlich der Ursprung der Aare. Die Aare ist der längste Fluss, der sich rein auf Schweizer Gebiet befindet. Sie mündet in den Rhein und letztendlich in die Nordsee.

Sidelhorn Oberaargletscher
Gletscherblick auf den Unteraargletscher – Ursprung der Aare mit Ziel Nordsee

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Sidelhorn Oberaarsee und Oberaargletscher
Blick auf den Oberaarsee und den Oberaargletscher – oder das was davon übrig ist

Ganz anders sieht es mit dem Wasser aus, das aus dem Rhonegletscher abfliesst. Es nimmt den Weg über die Rhone bis ins Mittelmeer.

Der Grenzverlauf solcher benachbarter Flusssysteme wird auch Wasserscheidelinie genannt.

Furkapass Rhonegletscher
Blick in die Ferne zum Furkapass und dem Rhonegletscher, Ursprung der Rhone, die ins Mittelmeer mündet

Durch Felsblöcke aufs Sidelhorn

Je näher wir dem Sidelhorn kommen, umso mehr müssen wir uns den Weg durch ein Meer von wild durcheinander gewürfelten Felsblöcken bahnen. Es gilt immer Ausschau zu halten nach der nächsten weiss-rot-weissen Markierung, dann klappt es mit der Wegfindung. Das Balancieren über die vielen Steine und Felsen ist eine gute Schulung fürs Gleichgewicht, das bei mir von Natur aus leider nicht besonders gut ausgeprägt ist.

Sidelhorn
Ein Weg ist nicht durchgehend zu sehen, deshalb gilt es, immer der weiss-rot-weissen Bergwegmarkierung zu folgen

Zwischendurch lohnt es sich, immer mal wieder stehen zu bleiben: die Aussicht ist phantastisch und es wäre schade, wenn wir sie nicht gebührend geniessen und würdigen.

Sidelhorn
Eine wunderschöne Berglandschaft umgibt uns

Nach der Triebtenseelücke gelangen wir zunächst auf einen mit einer Antenne geschmückten Vor-/Nebengipfel, von dem aus wir erst mal wieder in einen Sattel absteigen müssen, um schliesslich das Sidelhorn zu erreichen.

Sidelhorn Blockkraxelei
Blockkraxelei muss man beim Weg aufs Sidelhorn mögen, wenn man Spass an der Wanderung haben möchte

Auf dem Sidelhorn

Da die Sicht heute nicht ganz so famos ist, sind nicht viele Wanderer unterwegs und wir haben den Gipfel des Sidelhorns ganz für uns alleine. An klaren Tagen hat man von hier oben eine wunderbare 360°-Rundumsicht auf die Walliser und Berner Alpen wie z.B. Finsteraarhorn, Lauteraarhorn und Schreckhorn.

Gegenüber die Gärstenhörner, unter uns der Grimselsee mit dem Grimsel Hospiz

Eintrag ins Gipfelbuch

Neben einer Verpflegungspause und Fotosession widmen wir uns einer weiteren Gipfeltätigkeit: dem Eintrag ins Gipfelbuch. Ein Gipfelbuch ist eine Art Gästebuch eines Berges. Es ist i.d.R. wasserdicht verpackt in einem Kasten am Gipfelkreuz zu finden. Man sollte das Datum, die Uhrzeit, den Name und die geplante Route eintragen. So kann bei einer Vermisstensuche nachvollzogen werden, ob man den Gipfel erreicht hat und wohin man weiterziehen wollte. Viele Berggänger betätigen sich kreativ und schreiben Gedichte ins Buch oder halten ihre Eindrücke in einem gemalten Bild fest.

Sidelhorn Gipfelbucheintrag
Der obligatorische Gipfelbucheintrag am Sidelhorn

Abstieg via Husegghütte

Der Abstieg gestaltet sich genauso abwechslungsreich wie der Aufstieg und hält zunächst wieder einige grosse Steinblöcke für uns bereit. Der Weg ist nicht immer leicht zu finden, aber mit etwas Phantasie klappt es schon.

Sidelhorn Abstieg
Hinunter geht es wieder über Blockgelände

Nachdem der Abstieg wieder in einen sichtbaren Wanderweg übergegangen ist, zuckeln wir gemächlich nach unten. Unterwegs passieren wir die Husegghütte, die leider nicht bewirtschaftet ist.

Sidelhorn Husegghütte
Auf dem Rückweg kommen wir an der Husegghütte vorbei, die leider nicht bewirtschaftet ist

Viele Steine haben wir heute gesehen, aber am Ende der Wanderung erfreut auch ein bisschen Grün unsere Augen, aus dem einige Wollgräser ihre weissen Haarbüschel in die Höhe recken. Wollgras ist immer ein Zeichen, dass der Untergrund sumpfig ist. Daher sollte man diese Stellen lieber umgehen.

Wollgras am Grimselpass
Immer schön anzusehen: Wollgrasfelder

Schliesslich treffen wir nochmal auf ein paar Schäfchen, die es sich in der Nachmittagssonne gemütlich gemacht haben. Und dann geht dieser schöne Wander(halb)tag leider schon zu Ende.

Schafe im Schnee
Die letzten Schneereste im Hochsommer werden für eine kleine Abkühlung genutzt