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Die Wanderung entlang der Bisse de Sion von Anzère bis zum Lac de Tseuzier, gehört zu den schönsten und abwechslungsreichsten Suonenwanderungen im Wallis. Diese Strecke verbindet atemberaubende Berglandschaften mit einem tiefen Einblick in die traditionelle Wasserbewirtschaftung der Region.
Die Wanderung beginnt im malerischen Bergdorf Anzère, das auf 1500 Metern Höhe liegt. Anzère bietet bereits zu Beginn der Tour einen traumhaften Ausblick auf das Rhonetal und die gegenüberliegenden Gipfel der Berner Alpen.
Wir starten an der Talstation der Seilbahn auf den Pas de Maimbré. Da wir in diesem Sommer 4 Wochen als Workation in Anzère verbringen, können wir direkt von unserem Quartier, dem Aparthotel Eden Resort starten. Sehr praktisch, wenn man keinerlei Anfahrt hat. Es ist schon das zweite Mal, dass wir im Sommer eine Workation in einem Walliser Bergort machen. Im letzten Jahr waren wir in Mollens unterhalb von Crans-Montana. So können wir der Sommerhitze entkommen, geniessen jeden Tag eine schöne Aussicht und sparen uns am Wochenende eine lange Anfahrt in die Berge. Im Winter waren wir schon mal ein paar Monate in Andalusien. Wir können das Konzept einer Workation allen, deren Job im Homeoffice möglich ist, nur empfehlen. Hier geht es zu unseren Tipps, wie man eine gelungene Workation organisieren kann.
Doch zurück zur Wanderung an der Bisse de Sion. Wer nicht das Glück hat, direkt in Anzère zu wohnen, erreicht den Ort mit dem Auto oder Bus ab Sion. Parken kann man auf dem Parkplatz der Seilbahn (kostenpflichtig) oder, wer es kostenlos haben möchte, stellt das Auto auf den Parkplatz bei der Chapelle Saint-Jean-Baptiste und muss dafür einen etwas längeren Weg in Kauf nehmen.
Die Suone: Bisse de Sion
Die Bisse de Sion ist eine der vielen historischen Bewässerungskanäle im Wallis. Sie wurde ursprünglich im 15. Jahrhundert gebaut, um Wasser aus den Bergen in die trockenen Felder des Rhonetals zu leiten. Die Bisse de Sion ist heute nicht nur ein funktionierendes Bewässerungssystem, sondern auch ein beliebter Wanderweg, der auf schmalen Pfaden durch Wälder, Wiesen und Felsen führt und immer wieder spektakuläre Ausblicke auf die Walliser Alpen bietet.
Entlang der Bisse de Sion durch Wälder und Weiden
Das erste Wegstück verläuft ganz gemütlich und vollkommen eben entlang der Bisse de Sion. Während es bei einigen Suonen wie der Bisse du Ro oder der Bisse Torrent-Neuf oft durch schwindelerregendes Steilgelände geht, ist die Wanderung an der Bisse de Sion für jeden gut zu bewältigen. Der gut markierte Pfad windet sich durch dichte Wälder, vorbei an typischen Walliser Alpenhütten und blühenden Almwiesen. Die klare Luft und das Rauschen des Wassers begleiten uns und schaffen eine fast schon meditative Atmosphäre.
Nach dem Wegpunkt Probon wird es dann kurzzeitig anstrengender. Der Aufstieg nach Les Grillesses ist kurz, aber sehr steil. Das treibt den Puls schnell in die Höhe. Oben angekommen, geht es dann wieder auf gleichbleibender Höhe weiter bis wir schliesslich nach Les Rousses kommen. Im Winter steppt hier in der Gegend der Bär, im Sommer herrscht quasi ‚Sommerschlaf‘ und Gasthaus sowie Liftanlage sind verlassen.
Durch Tunnels zum Lac de Tseuzier
Das letzte Teilstück zum Lac de Tseuzier führt uns an der Strasse entlang durch einige Tunnels. Nicht gerade der schönste Part der Wanderung, vor allem wenn viel Verkehr herrscht und ein Auto nach dem anderen laut dröhnend an uns vorbeirattert.
Nach etwa 3,5 Stunden erreichen wir schliesslich den Lac de Tseuzier, ein idyllisch gelegener Stausee auf etwa 1.770 Metern Höhe. Eingebettet zwischen hohen Bergen, lädt der See zu einer wohlverdienten Pause ein. Der Lac de Tseuzier ist ein beliebter Ort für ein Picknick und zum Chillen. Die meisten Besucher erreichen ihn nicht wandernd, sondern bequem mit dem Auto oder mit dem Postbus. Entsprechend bevölkert ist das Seeufer, vor allem im vorderen Bereich.
Die Umrundung des Sees dauert nur etwa 1-1,5 Stunden und kann mühelos noch an die Wanderung angehängt werden. Am Westufer handelt es sich um einen breiten Fahrweg, während am Ostufer nur ein schmaler Pfad ist, der das passieren bei den vielen Wanderern manchmal nicht ganz einfach macht.
Zurück nach Anzère gelangt man entweder auf demselben Weg oder entlang der Bisse d’Ayent – dieser Weg ist anspruchsvoller als die Wanderung entlang der Bisse de Sion.
Bequemer ist es, den Bus zu nehmen, der allerdings leider nur wenige Male am Tag fährt (hier geht’s zum Fahrplan). Für Inhaber des des Pass Anzère Liberté ist die Fahrt kostenlos.
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