Hallo! Ich bin Tobi, dein Experte für abenteuerliche Herausforderungen.
Bei 3000ern, Klettersteigen oder Hochtouren geht mein Herz auf!
Ich zeige euch spannende und natürlich sichere Unternehmungen.
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Ihr kennt sicher alle diese tollen Sonnenaufgangsfotos, bei denen die Sonne hinter den Bergen hervorblitzt und der Himmel in den schönsten Farben leuchtet. Manche Fotografen scheinen keinen Schlaf zu benötigen und stets in tiefster Nacht aufzubrechen, um jeden erwachenden Tag mit ihrer Kamera festzuhalten. Wir beneiden sie um ihre Disziplin!
Nun sind wir nicht gerade Frühaufsteher und müssen zugeben: so lange wir schon mit Wanderschuhen unterwegs sind, haben wir es noch nie geschafft, bei Sonnenaufgang schon auf einem Gipfel zu stehen. Das soll sich heute ändern. Knallhart lassen wir um fünf den Wecker klingeln, um rechtzeitig vom Ibergeregg aus aufzubrechen und das Laucherenstöckli zu erstürmen. Mit Frühstück, fertig machen und Anfahrt ist es kurz vor sieben als wir auf den Parkplatz am Ibergeregg rollen. Es zeichnet sich mittlerweile ab, dass wir den Sonnenaufgang NICHT am Gipfel erleben werden. Es dämmert nämlich bereits…
Und weil uns das Licht auf der anderen Seite des Ibergereggpasses fotogener erscheint als Richtung Laucherenstöckli, disponieren wir kurzerhand um und steuern stattdessen den Furggelenstock an. Es ist bereits so hell, dass die Stirnlampen im Rucksack bleiben können. Aber nach einer langen Nacht ist es saukalt und so sind wir froh, dass es gleich ordentlich bergauf geht.
Linker Hand können wir durch die Bäume einen Blick auf die Sonnenhütte erhaschen, die noch einen verschlafenen Eindruck macht. Unser Weg führt am Rand der Skipiste entlang, auf der gerade ein paar Pistenraupen am Werk sind, um die Pisten für die Skifahrer zu präparieren.
Der Blick zum Himmel wird so langsam spannend. Denn er fängt allmählich an zu brennen. Die Wolken leuchten in diversen Orange-Rot-Tönen. Wunderschön anzusehen – das frühe Aufstehen hat sich gelohnt!
Nachdem wir den Brünnelistock überschritten und die Skipisten hinter uns gelassen haben, betritt ein ganz markanter Berg die Bühne: der Große Mythen. Der Blickfang der Region. Auch er wird von Wolken in den schönsten Farben umspielt. Geduldig lässt er unser Blitzlichtgewitter über sich ergehen. Wie gut, dass die Zeiten der 36-er Filmrollen längst vorbei sind. Wie hat man das nur früher gemacht mit den wenigen Aufnahmen, die man zur Verfügung hatte?
Ab dem Brünnelistock ist der Weg zum Furggelenstock im übrigen als Schneeschuhtrail markiert. Die charakteristischen pinke Stangen weisen uns die Richtung.
Mittlerweile können wir die ersten Schritte in der Sonne laufen. Sofort ist es merklich wärmer als im Schatten der Nacht. Vor allem den Händen tut es gut, endlich auftauen zu können. Denn sie sind beim Fotografieren ganz schön kalt geworden.
Auch auf dem Mythen scheint nun die Sonne. Auf dem Gipfel erkennen wir das Mythenhaus. Aus dieser Perspektive kann man kaum glauben, dass sich dieser Berg auf einem relativ einfachen Weg (ein Spaziergang ist es nicht!) und ohne jegliche Kletterkünste erklimmen lässt. Die Besteigung lohnt sich definitiv – denn es gibt dort oben besonders leckere Nussgipfeli! Und eine grandiose Aussicht gratis dazu.
Ein ganzes Stück führt der Weg angenehm ohne Steigung geradeaus. Kurz vor dem Gipfel wird es dann noch mal ein bißchen anstrengend und es geht als nuff. Unser Kreislauf kommt in Wallung und spätestens jetzt wachen wir auf. Wir sind für heute die ersten auf dem Furggelenstock. Eine schneefreie Holzbank lädt zur Gipfelrast ein. Da sagen wir nicht Nein und nehmen Platz. Das zweite Frühstück schmeckt hervorragend bei dieser schönen Aussicht. Vom Chli Aubrig bis zum Glärnisch reicht der Blick. Unten im Tal liegt Oberiberg noch im Schatten.
Auch wenn wir es nicht geschafft haben, bei Sonnenaufgang schon auf dem Berg zu sein, sind wir trotzdem viel früher dran als gewohnt und das fühlt sich gut an. Es zeigt sich auch, dass es wettertechnisch eine gute Entscheidung war, so früh aufzubrechen. Denn nach einer Weile ziehen Wolken auf und die Sonne verabschiedet sich. Es wird ungemütlich und kühl. Also packen wir unsere Sachen zusammen und ziehen uns dezent Richtung Ibergeregg zurück. Es war ein tolles Erlebnis, obwohl wir etwas spät dran waren und bestimmt nicht unser letzter Versuch des Projekts ‚Sonnenaufgang auf dem Berg‘.
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