Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur,
maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich
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Zu Fuss auf den Grimselpass geht es auf der Via Sbrinz einem alten Säumerweg folgend über Handeck, vorbei am Räterichsbodensee, dem Grimsel Hospiz bis hinauf auf den Pass. Anders als bei der Fahrt mit dem Auto, hat man beim Wandern die Möglichkeit, viele schöne Dinge am Wegesrand zu entdecken.
Unsere Wanderung auf den Grimselpass starten wir in Guttannen, das von Meiringen aus über Innertkirchen gut mit dem Bus erreichbar ist. Heute ist Nationalfeiertag und so schmücken viele kleine Schweizfähnchen die Häuser, Gärten und Balkone.
Der Weg ist leicht zu finden, denn wir werden bis zu unserem Ziel am Grimselpass der Via Sbrinz folgen. Die Via Sbrinz ist ein historischer Saumpfad zwischen der Innerschweiz, dem Berner Oberland und Norditalien. Nicht nur der leckere Sbrinzkäse wurde hier vor vielen Jahren transportiert.
Leider verläuft der Weg im ersten Teil oft sehr strassennah. An schönen Tagen herrscht reger Verkehr und so müssen wir den Motorenlärm wohl oder übel in Kauf nehmen. Natürlich kommmt das bei einer Wanderung auf einen Pass mit beliebter Passstrasse nicht überraschend. Wir würden die Wanderung das nächste Mal allerdings erst am Handeck starten und dafür auf der anderen Passeite bis Obergesteln absteigen.
Am Handeck machen wir einen kleinen Abstecher zur Talstation der Gelmerbahn – mit bis zu 106% Steigung ist sie die steilste offene Standseilbahn Europas. Früher war sie eine Werksbahn, heute bringt sie Wanderer und Touristen hinauf zum Gelmersee.
Weiter geht’s zum Räterichsbodensee
Zurück auf der Via Sbrinz beginnt der schönste Abschnitt der Wanderung. Wir kommen zu den Hählen Platten. Der Gletscher hat hier den Fels ganz glatt geschliffen. Damit die Säumer mit ihren Tieren nicht ausrutschten, hat man Stufen in den Fels geschlagen.
Es ist eine spannende Vorstellung, dass auf dem selben Weg viele Jahrhunderte lang der Handelsverkehr florierte und die Säumer mit feinem Wein und leckerem Sbrinz entlang zogen.
Am Räterichsbodensee legen wir ein Päusle ein und verspeisen die August-Weggen, die in der Bahn verteilt wurden. Die Hochgebirgslandschaft am Grimselpass ist einmalig schön. Das Gestein ist durch den Gletscherschliff eher abgerundet als steil und schroff und von grünen Flechten überzogen.
Die Via Sbrinz verläuft nun am Ufer des Räterichsbodensees. Der Weg ist grossteils in den Fels geschlagen. Während wir auf den übrigen Teilen der Wanderung (mit Ausnahme des Grimselpasses und der Talstation der Gelmerbahn) nur wenige Leute getroffen haben, tummeln sich am Räterichsbodensee jede Menge Kletterer, die Spass daran haben, die blanken Felsen hinauf zu kraxeln. Saugnäpfe sind dabei vermutlich hilfreich.
Nach dem Räterichsbodensee gibt es eine Umleitung. Die Spitallamm-Staumauer wird neu gemacht und auch das Grimsel Hospiz wird saniert. Schade, wir hätten dem Hospiz gerne einen Besuch abstatten wollen. Nun müssen wir das aufs nächste Mal verschieben. Ab Dezember 2019 ist das Grimsel Hospiz wieder für Gäste geöffnet.
Beim Grimselsee müssen wir ca. 1 km direkt an der Strasse wandern. Wir sind froh, als der Wanderweg wieder in die Felsen abbiegt. Wandern am Strassenrand macht auch in der schönsten Umgebung keinen Spass.
Nun ist es nicht mehr lang bis wir den Grimselpass erreichen. Am Totensee lassen wir die Wanderung ausklingen und entscheiden uns, mit dem Bus über Oberwald nach Hause zu fahren. Aus dem Bus heraus können wir auch noch die andere Seite des Grimselpasses bewundern, die man – ebenfalls auf der Via Sbrinz – auch zu Fuss erkunden kann.
Wer noch mehr von der Via Sbrinz entdecken möchte, dem empfehlen wir auch die 4-Seen-Wanderung bei Engelberg, zwischen Trübsee und Engstlenalp der Via Sbrinz folgt.
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