Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
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Ein Tagesausflug nach Helgoland gehört zu den Klassikern eines Nordseeurlaubs. Man erreicht die Insel mit dem Schiff sowohl von Ostfriesland als auch von Nordfriesland. Den etwa vierstündigen Landgang kann man entweder für einen Ausflug zu den schönen Stränden der Nebeninsel „Düne“ nutzen oder für eine kleine Wanderung auf dem Klippenrandweg zur bekannten „Langen Anna“.
Tagesfahrten nach Helgoland werden von verschiedenen Orten aus angeboten. Wir haben unsere Fahrt mit dem Adler Jet ab Norddeich gemacht (buchbar über Frisonaut). Man kann aber auch von vielen anderen Orten aus abfahren, z.B. ab Cuxhaven, Hamburg oder einige der Nordfriesischen Inseln (siehe Adler-Schiffe). Der Ablauf ist immer etwa derselbe: Man fährt morgens in 2-3 Stunden nach Helgoland, geht an Land und hat ca. 4 Stunden zur freien Verfügung bevor es wieder zurück geht.
Der Katamaran „Adler Jet“ bringt uns ohne Seekrankheit von Norddeich nach Helgoland
Das Schiff, dass uns nach Helgoland bringen soll ist der ‚Adler Jet‘, ein Katamaran, der früher auf den Lofoten unterwegs war. Das verspricht eine gute Seetauglichkeit, was auf der Fahrt nach Helgoland auf jeden Fall Sinn macht, was ich aus eigener Erfahrung sagen kann. In meiner Kindheit ging es schon einmal auf grosse Fahrt nach Helgoland – es war damals so hoher Wellengang, dass das Schiff nicht anlegen konnte und wir auf den Landgang verzichten mussten. Stattdessen haben wir regen Gebrauch von den angebotenen Spucktüten gemacht. Eine Erfahrung, die in lebhafter Erinnerung bleibt!
Wir passieren einige Frachtschiffe, die – oft wochenlang – auf einen Platz zum Be- und Entladen im Hafen warten
Heute meint es der Meeresgott gut mit uns und wir erleben eine ruhige und entspannte Fahrt. Unterwegs passieren wir einige Frachtschiffe, die auf hoher See ankern und auf einen Platz zum Be- und Entladen im Hafen warten. Teilweise dauert die Wartezeit mehrere wochenlang.
Was kann man auf Helgoland unternehmen?
Nachdem wir Helgoland geentert haben, fallen uns gleich als erstes die bunten Hummerbuden ins Auge. Sie verbreiten ein skandinavisches Flair. Man könnte auch meinen, irgendwo in Norwegen gelandet zu sein. Früher haben die Buden als Lager oder Arbeitsschuppen für die Fischer gedient. Heute sind sie eine Touristenattraktion und beherbergen kleine Shops oder Imbisse.
Früher Arbeitsschuppen der Fischer, heute Shops für die Touristen und beliebtes Fotomotiv: die bunten Hummerbuden
Wir haben bis zur Rückfahrt ca. vier Stunden zur freien Verfügung. Was kann man nun in der Zeit auf Helgoland erleben?
Als erstes machen wir einen kleinen Stadtbummel. Wobei Stadt etwas übertrieben ist, aber gegenüber unserer Erwartung ist die Insel mit ihren ca. 1500 Einwohner deutlich grösser als gedacht. Zunächst erkunden wir das Unterland und gehen dann aufs Plateau der Insel, dem Oberland. Wer den Aufstieg der 60 Höhenmeter nicht aus eigener Kraft schafft, kann einen Fahrstuhl nutzen.
Blick hinüber zur „Düne“ mit Leuchtturm und schönem Sandstrand
Nun müssen wir uns entscheiden: entweder wir fahren hinüber zur Nebeninsel „Düne“ mit großem feinen Sandstrand, an dem man Seehunden und Kegelrobben aus nächster Nähe beobachten kann. Oder wir bleiben auf der Hauptinsel und wandern eine gemütliche Runde auf dem Klippenrandweg. Wir entscheiden uns heute für den Klippenrandweg.
Klippenrandweg Helgoland
Wer beim Name ‚Klippenrandweg‘ an ein gefährliches Abenteuer am Rande des Abgrunds denkt, den können wir beruhigen. Es handelt sich um einen ausgedehnten, einfachen Spaziergang auf einem gut ausgebauten Weg auf Klinkersteinen. Und selbst die Mühen des Aufstiegs zum etwa 60 Meter hoch gelegenen Oberland kann man sich von einem Aufzug abnehmen lassen.
Der gut ausgebaute Klippenrandweg führt uns auf dem Oberland einmal um die Insel
Wir gehen den Klippenrandweg im Uhrzeigersinn und passieren gleich zu Beginn einen Sendemast und dann den Leuchtturm. Er sieht nicht aus wie der typische Leuchtturm. Weder ist er rund noch rot-weiss geringelt. Statt dessen ist er viereckig und verklinkert. Er wurde im Krieg als Flakturm gebaut und ist das einzige Gebäude, das damals nicht zerstört wurde.
Der Leuchtturm Helgoland befindet sich auf dem Oberland der Insel Helgoland
Am Klippenrandweg reiht sich ein schöner Aussichtspunkt an den nächsten. Die Kamera braucht man als begeisterter Fotograf gar nicht zwischendurch wegzupacken, denn nach ein paar Schritten bietet sich schon das nächste Motiv. Ob mit oder ohne Leuchtturm – die roten Felsen sind ein spektakulärer Hingucker.
Neben dem Leuchtturm steht auch noch ein Funkturm
Gipfelglück auf Helgoland: der Pinneberg
Ein Gipfel mitten in der Nordsee? Aber klar! Der Pinneberg ist mit 61 Metern die höchste Erhebung (es Berg zu nennen, wäre doch etwas übertrieben) Helgolands und des Schleswig-Holsteinischen Kreises Pinneberg. Sogar ein Gipfelkreuz mit Gipfelbuch gibt es. So entspannt haben wir noch selten einen Gipfel erklommen.
Gipfelglück auf Helgoland: wir erklimmen mit dem Pinneberg die höchste Erhebung der Insel – mit immerhin 61 m.ü.M.
Die Vogelwelt Helgolands am Lummenfelsen
Kaum haben wir den anstrengenden Gipfelsturm hinter uns, erwartet uns auch schon das nächste Highlight. Das Naturschutzgebiet Lummenfelsen ist das kleinste seiner Art in Schleswig-Holstein. Die steilen Felsen sind bei Seevögeln ein beliebtes Brutgebiet. Es ist spannend, die Tiere zu beobachten, wie sie sich auf den Felsen tummeln und in der Luft kreisen.
Namensgeber für die Lummenfelsen sind die Trottellummen. In Deutschland brüten sie nur hier auf Helgoland, da sie dort die geeigneten Felswände vorfinden.
Die Felsen Helgolands sind bei vielen Vögeln beliebt zum Brüten – hier zu sehen: einige Basstölpel
Wunderschön anzusehen sind die Basstölpel mit ihrem hübsch gezeichneten Kopf. Leider grassierte im Sommer 2022 die Vogelgrippe auch auf Helgoland und hat viele Basstölpel das Leben gekostet.
Basstölpel sind die grössten Vögel der Nordsee – mit knapp 2 Metern Spannweite
Die Lange Anna
Wer an Helgoland denkt, hat wahrscheinlich ein ganz bestimmtes Bild im Kopf: die Lange Anna. Am nördlichen Ende der Insel können wir das Wahrzeichen der Insel live sehen. 47 Meter hoch ist der bekannte Felsturm, der früher über einen Felsbogen mit der Insel verbunden war. Der Zahn der Zeit nagt an den Felsen – wie man sieht, konnte man früher zu einer näheren Aussichtsplattform gehen, die mittlerweile nicht mehr begehbar ist.
Das Wahrzeichen Helgolands: die Lange Anna
Der Rückweg ist nicht mehr ganz so spektakulär, bietet aber schöne Ausblicke hinüber zur Düne. Helgoland war früher grösser als heute. Bei einer grossen Flut im Jahr 1721 zerbracht die Insel in zwei Teile. Und so gibt es heute die Hauptinsel und die Nebeninsel Düne, die man über die Dünenfähre erreichen kann.
Blick zum Unterland und hinüber zur Düne
Helgoland im Zweiten Weltkrieg
Man glaubt es kaum, aber trotz seiner abgelegenen Lage mitten in der Nordsee ist Helgoland im Zweiten Weltkrieg nicht verschont geblieben. Die Nazis bauten militärische Anlagen inkl. U-Boot-Bunker. Mehrere tausend Soldaten waren auf der Insel stationiert.
Im April 1945 greifen die Briten Helgoland an, um Munition und Militäranlagen zu vernichten. Im Bombenhagel und bei weiteren Bombenabwürfen in den folgenden Jahren werden die meisten Gebäude zerstört. Die Zivilbevölkerung muss aufs Festland umziehen. Erst 1952 bekommt Deutschland die Insel zurück.
Bis heute geblieben ist ein Trichter einer 5000kg Bombe, an dem der Klippenrandweg vorbeiführt.
So weit draussen in der Nordsee und doch – oder gerade deswegen – hat der Krieg nicht vor Helgoland Halt gemacht
Nachdem wir uns nun mit einem dunklen Kapitel aus der deutschen Geschichte beschäftigt haben, bringt uns der Spaziergang durch den Kleingartenverein wieder auf andere Gedanken. Zurück in der Stadt können wir uns bei einem leckeren Fischessen stärken oder uns bei einem Helgoländer Eiergrog einen kleinen Schwipps antrinken.
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