Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur,
maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich
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Der Plattkofel – er ist der direkte Nachbar des Langkofel, einer der schillerndsten Gestalten der Dolomiten. Und mit 2969 Metern kratzt er beinahe an der für Bergwanderer magischen 3000er Marke. Zwei Gründe, die ihn zu einem begehrten Gipfelziel in den Dolomiten machen. Und so soll er auch in unserem Gipfelbuch nicht fehlen.
Wir starten die Besteigung am Sellajoch. Von dort aus kann man mit kleinen weißen Stehgondeln sein Abenteuer in die Langkofelscharte starten, die Langkofeldurchquerung machen und den alternativen Aufstieg auf den Plattkofel über den Oskar-Schuster-Klettersteig wählen. Für Klettersteigfreunde sicher die spannendere Variante, um dem Plattkofel einen Besuch abzustatten. Mit einer Schwierigkeit von B/C bewegt er sich im mittleren Anspruchsniveau.
Unser Weg führt uns jedoch über die Normalroute. Deshalb schlagen wir den Friedrich-August-Weg ein, der uns über die Friedrich-August-Hütte, vorbei am Rifugio Sandro Pertini zur Plattkofelhütte am Fassajoch führt. Der Höhenweg führt nahezu eben an der Langkofelgruppe entlang. Immer die Marmolada und die Fassaner Dolomiten im Blick. Je näher man der Plattkofelhütte kommt, umso mehr verteilen sich die vielen Menschen, die am Sellajoch aufgebrochen sind.
Nach ca. zwei Stunden erreichen wir die Plattkofelhütte. Bislang musste noch kein Schweißtropfen vergossen werden. Doch nun wird es ernst. Der Steig auf den Plattkofel zweigt rechts ab und ab jetzt ist Schluss mit nur geradeaus gehen. Irgendwann wollen die Höhenmeter überwunden werden, wenn man den Gipfel erreichen möchte. Zunächst geht es auf gutem Weg voran, später wird das Gelände zunehmend steiniger. Unseren ersten Versuch im Herbst einige Jahre zuvor, haben wir kurz vor dem Gipfel wegen Schneeauflage abgebrochen. Wir bzw. BabyMufflon wollte keine gebrochenen Knochen oder verknacksten Füße riskieren. Heute aber sind die Bedingungen hervorragend. Ausreden gelten nicht! Die Gipfelehren des Plattkofel warten auf uns.
Kurz vor dem Gipfel gilt es einen kurzen Grat zu überwinden. Für Menschen ohne Höhenangst nicht der Rede wert. Für jene mit Höhenangst – sofern sie nicht extrem ist – eine Herausforderung, aber machbar. Und so stehen wir knapp zwei Stunden nach der Hütte auf dem Gipfel. Der ein odere andere Bergfreund ist an diesem Tag auf die selbe Idee gekommen. Es herrscht reger Betrieb. Sowohl vom Klettersteig als auch vom Normalweg kommen laufend neue Gäste an. Wen wundert es – bei dieser unfassbar schönen Aussicht? Steht man hier oben doch dem Langkofel direkt gegenüber und kann den gewaltigen Koloss aus nächster Nähe bewundern. Mir wird es vor Staunen schier ein bisschen schwindelig.
Hier oben werden die Relationen des Lebens mal wieder gerade gerückt. Wie klein sind wir doch, verglichen mit diesen großartigen Bergen? Und wie unbedeutend sind all die Probleme, mit denen wir uns im Alltag herumschlagen. Einfach nur sein, sich dem Moment hingeben und genießen. In den Bergen gelingt das oft so einfach und jedes Mal nehme ich mir vor, diesen Zustand konservieren und mit nach Hause nehmen.
Mit diesem guten Vorsatz im Gepäck steigen wir beseelt wieder hinab zur Plattkofelhütte, wo wir uns noch mal ein Nickerchen in der Sonne genehmigen. Auch das wohlverdiente Radler auf der Hütte darf nicht fehlen.
Den Abschluss des Tages bildet der gemütliche Bummel zurück zum Sellajoch auf dem altbekannten Pfad über den Friedrich-August-Weg.
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