Geheim sind sie nicht, unsere Tipps fürs Elsass. Wir waren im Herbst eine Woche in dieser wunderschönen Gegend und haben uns auf die Klassiker konzentriert. Eine bunte Mischung aus Stadtbesuchen, Ausflügen in der Region und kulinarischen Erlebnissen ist dabei herausgekommen.
Im Übrigen haben wir die komplette Reise wie gewohnt selbst organisiert und alles selbst bezahlt.
Das Elsass ist bekannt für seine kleinen, romantisch verspielten Städtchen. Zahlreiche Fachwerkhäuser versprühen ihren Charme. Der üppige Blumenschmuck an den Gebäuden und in den Strassen tut sein Übriges dazu, dass man sich einfach wohlfühlen muss.
Unser erster Weg führt uns ins schöne Riquewihr, das zu den ‚Plus beaux villages de France‘ (schönsten Dörfern Frankreichs) gehören soll. Davon wollen wir uns erst mal selbst überzeugen, bevor dem Prädikat Glauben schenken.
Es soll nicht lange dauern, bis wir davon überzeugt sind, dass Riquewihr zurecht zu den schönsten seiner Art gezählt wird. Mit den bunten Fachwerkhäusern und den vielen Blumen in den Strassen hat es uns ruckzuck in seinen Bann gezogen.
Für Speis und Trank ist an jeder Ecke gesorgt. Es lohnt sich aber auch ohne Konsumation einfach nur durch die Gassen zu flanieren.
Wem Riquewihr gefallen hat, der wird auch von Colmar angetan sein. Da es just bei unserer Ankunft anfängt zu regnen, flüchten wir uns in den Minitrain, mit dem Touristen sich durch die Gassen Colmars kutschieren lassen können.
So können wir uns erst mal aus dem Trockenen einen Überblick verschaffen. Schmucke Fachwerkhäuser, kleine Gässlein und romantische Wasserläufe ziehen an uns vorbei.
Besonders schön ist das von Kanälen durchzogene Viertel „Klein-Venedig“. An wärmeren Tagen ist es bestimmt toll, auf einer der Terrassen am Wasser ein Gläsle Wein zu geniessen.
Ausführlichere Tipps zu den Sehenswürdigkeiten in Colmar findet ihr bei Biggi und Flo von Phototravellers.de
Wenn man eine Reise ins Elsass tut, darf ein Besuch in Strassburg nicht fehlen. Nicht nur, weil Strassburg als Sitz des Europäischen Parlaments die Hauptstadt Europas ist.
Unsere erste Anlaufstation ist das Tourismusbüro direkt am grossen Platz beim Münster. Dort holen wir uns jeder einen Strasbourg-Pass, bei dem einige Eintritte wie z.B. die Astronomische Uhr, ein Museum und eine Bootsfahrt inkludiert sind. Andere Leistungen bekommt man damit vergünstigt.
Auf keinen Fall sollte man einen Besuch im Münster verpassen und diesen am besten auf 12 Uhr timen. Dann gibt es nämlich eine interessante Filmprojektion mit vielen Hintergrundinformationen zur astronomischen Uhr. Um Punkt 12.30 Uhr setzen sich die Figuren der Uhr in Bewegung – ein absolut beeindruckendes Erlebnis, vor allem wenn man bedenkt, dass das Uhrwerk aus dem Jahr 1842 stammt.
Ein weiteres Must-do ist eine Bootsfahrt auf der Ill. Vom Wasser aus, hat man eine ganz besondere Perspektive auf die Stadt. Besonders schön ist das Gerberviertel ‚La Petite France‘ – mit vielen Fachwerkhäusern und Blumenschmuck ist es bei den Touristen äusserst beliebt. Kaum zu glauben, dass es früher eine der düsteren Ecken Strassburgs war – der Gestank der Häute und Felle, die die Gerber aushängten, war nicht gerade anziehend.
Das Elsass hat natürlich nicht nur Städte, sondern auch zahlreiche andere Ausflugsmöglichkeiten zu bieten.
Mit seinen vielen Hügeln, war das Elsass bei den Burgenbauern sehr beliebt. Die meistbesuchte ist die Hohkönigsburg bei Orschwiller. Sie wurde im 12. Jahrhundert gebauat und hat seither einiges miterlebt. Im 30jährigen Krieg zerstört, wurde sie u.a. vom letzten Deutschen Kaiser wieder aufgebaut.
Bewaffnet mit einem Audioguide erkunden wir die vielen verwinkelten Ecken der Burg. Besonders beeindruckend ist der Jagdsaal mit Geweihkronleuchter.
Man muss kein Geschichtsfreak sein, um Spass daran zu haben, die vielen Räumlichkeiten und Plätze in und um die Burg zu erkunden.
Auf dem Odilienberg bei Obernai befindet sich das Kloster der Heiligen Odilia, die als Schutzheilige des Elsass gilt. Es steht – wie der Name vermuten lässt – auf einem Berg und bietet eine tolle Aussicht über die Oberrheinebene und bis in den Schwarzwald.
In der Engels- und der Tränenkapelle gibt es wunderbare Mosaike an der Decke, die man sich unbedingt ansehen sollte.
Bei so vielen Besichtigungen bleiben Hunger und Durst nicht lange aus. Und so widmen wir uns nun dem Thema des Kulinarischen Genusses. Leider können wir dieses Kapitel nicht wie gewohnt mit vielen Bildern untermalen – unsere Gier war schneller als der Foto…
Auf der Route de Fromage, der Käsestrasse, im Münstertal schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Die Verkostung von feinstem Käse gepaart mit schöner Landschaft. Letztere wurde uns leider vorenthalten, denn es hat wiedermal geregnet.
Wir organisieren uns zunächst im Tourismusbüro Münster einen Plan zur Route du Fromage, auf dem die zahlreichen grossen und kleinen Käsereien der Umgebung eingezeichnet sind. Wir fahren einmal die grosse Runde und halten nach Lust und Laune bei den Käsereien, um uns fürs Abendbrot einzudecken.
Am Ende statten wir noch der Maison du Fromage in Gunsbach einen Besuch ab. Hier verköstigen wir eine Spezialität der Region, den Siesskas. Es handelt sich dabei um frischen Quark mit Zucker. Meist wird noch ein reichlicher Schuss Kirschwasser darüber gegeben. Für Antialkoholiker gibt es aber auch Varianten mit Honig oder Fruchtsosse. Alle drei schmecken ganz ausgezeichnet. Unbedingt probieren!
Die wahrscheinlich bekannteste Elsässer Speise ist der Elsässer Flammkuchen. Klassich mit Sauerrahm, Zwiebeln und Speck. Es gibt ihn aber mittlerweile auch in vielen Varianten, z.B. mit Münsterkäse, Räucherlachs oder als vegetarische Variante mit Tomate/Mozzarella.
Flammkuchen gibt es im Elsass quasi an jeder Ecke. Wir haben unsere Flammkuchenorgie im ‚Le Schnockeloch‚ in Strassburg abgehalten und unsere Gaumen waren sehr begeistert.
Zu einem guten Flammkuchen gehört natürlich ein feiner Wein. Wir sind ganz und gar keine Weinkenner. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen war unsere täglich durchgeführte Weinprobe ein besonderes Highlight unserer Reise. Jeden Tag sind wir in einer der zahlreichen Weinkellereien zu einer Weinprobe gegangen. Das geht i.d.R. ganz unbürokratisch ohne Voranmeldung. Die Weinverköstigung startet meist trocken und steigert sich dann immer weiter in Richtung lieblich-süss bis hin zum Dessertwein. Wir haben schnell festgestellt, dass in unserer Gruppe die Geschmäcker leicht auseinander gingen. Auf einen Pinot Gris aus Grand Cru-Lage konnten wir uns schliesslich einigen. Und für BabyMufflon gab es noch ein Fläschle Gewürztraminer extra.
Wir hatten uns für die Reise ein kleines Häusle mit Selbstversorgung gemietet. Also musste täglich Frühstück beschafft werden, um Kraft für die Anstrengungen des Tages zu bekommen. Die Boulangerie Pâtisserie Bernhard in Mommenheim hat sich als ganz ausgezeichnete Anlaufstelle erwiesen. Knuspriges Baguette bekommt man genauso wie allerlei feine süsse Teilchen. Uns hatten es besonders die Eclairs (aka Liebesknochen) angetan. Suchtgefahr!!!