Vom Lauenensee hinauf zur Höhi Wispile (nicht zu verwechseln mit der Walliser Wispile) erwartet uns eine erstklassige Genusswanderung. Der Weg ist technisch einfach und mit nicht einmal 800 Höhenmetern im Aufstieg wird auch der Kondition nicht allzu viel abverlangt. Uns erwartet ein idyllischer Bergsee, saftig grüne Wiesen und Wälder, sowie die Aussicht auf zahlreiche Gipfel.
Der Bus bringt uns ab Gstaad zum Lauenensee. Am Wochenende dürfte das Gefährt recht voll sein. Wir sind – unserem Teilzeitpensum sei Dank! – unter der Woche unterwegs und trotzdem sind fast alle Sitzplätze belegt.
Am See angekommen, entscheiden wir spontan, vor dem Aufstieg zur Höhi Wispile erst noch den See zu umrunden. Das dauert nicht einmal eine Stunde und gibt uns die Gelegenheit, diesen schönen Ort ein bisschen länger zu geniessen. Und einige Fotos zu schiessen.
Ausserdem zwitschern die Vögel so fleissig, dass wir unsere neueste App BirdNET ausprobieren können. Mit ihr kann man Vogelstimmen aufnehmen und analysieren lassen. So lernen wir unterwegs, dass Grasmücken keine Stechvieher, sondern Singvögel sind. Neben ‚Flora Incognita‘ zur Pflanzenbestimmung ist ‚BirdNET‘ die zweite Entdeckung, die wir dieses Jahr gemacht haben. Es sind tolle Apps für jeden, der sich dafür interessiert, was in der Natur alles wächst und gedeiht.
Nach der Seeumrundung geht es als nuff. Mal auf breitem Weg, mal auf schmalem Pfad. Immer wieder werfen wir einen Blick zurück hinunter zum Lauenensee, der auch von oben eine gute Figur macht. Generell lohnt es sich immer mal wieder inne zu halten und zu schauen. Denn was wir sehen ist ein Traum. Es wäre viel zu schade, mit Scheuklappen ans Ziel zu hetzen, nur um einen Haken an diese Wanderung setzen zu können.
Nach dem ersten Aufstiegsteil geht es erst mal wieder ca. 100 Höhenmeter hinunter. Bei einer Aufstiegswanderung ist das immer der Moment, in dem man mit jedem Meter, den es hinunter geht denkt ‚Nein, stopp! Nicht noch weiter runter. Das müssen wir nachher alles wieder rauf!!! Wertvoll erarbeitete Höhenmeter gehen dahin!‘.
Am Chrinepass bieten sich bis zum Chrinetritt zwei Wegalternativen an. Der eine Weg geht durch den Wald. Er ist kürzer, dafür steiler und wenig aussichtsreich.
Schöner ist der etwas weitere Weg. Er führt zunächst bergab und steigt dann durch Wiesengelände wieder an. Nur die letzten Meter führen ebenfalls durch den Wald bis schliesslich beide Wege wieder zusammentreffen.
Beim Chrinetritt sind die steilsten Passagen geschafft. Es geht durch offenes Almgelände noch leicht bergauf. Hier und da blühen im Juni und Juli die Alpenrosen. Ihre pinke Farbe harmoniert besonders gut mit dem vielen Grün.
Unterwegs kann man an der einen oder anderen Alpe einen Käse erwerben, um die Brotzeit etwas aufzumotzen.
Eben jene Brotzeit gibt es am Kreuz auf der Höhi Wispile. Im Vergleich zu den Gipfel, die wir in der Ferne sehen, ist die Höhi Wispile trotz ihrer 1900 Höhenmeter eher ein Grashügel. Aber ein Grashügel mit Aussicht! Und damit schmeckt das Vesper gleich doppelt gut.
Wer statt Brötchen lieber etwas ‚Richtiges‘ essen möchte, kann dies im Berghaus Wispile tun. Es befindet sich direkt bei der Bergstation der Gondelbahn nach Gstaad.
Auf dem Weg zur Seilbahn kommen wir am Streichelzoo vorbei. Die Ponys zeigen leider wenig Interesse an einem Fotoshooting und zeigen uns nur ihre Rückseite. Nachdem es nichts wird mit ein paar abschliessenden Tierfotos, entschliessen wir uns zur Talfahrt und schweben mit der Gondel hinab nach Gstaad.
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