Von S-Charl zum Ofenpass

Von S-Charl zum Ofenpass

von der Biene

Biene

Biene

Die Autorin dieses Artikels

Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur, maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich




*Dieser Artikel enthält Werbelinks mit unseren Empfehlungen. Mit der Buchung/dem Kauf über einen der Links erhalten wir eine kleine Provision, mit der du unsere Arbeit unterstützt. Dich kostet es natürlich nichts extra! Danke für deine Unterstützung!

Eine landschaftlich sehr reizvolle Wanderung von S-Charl über die Alpen Tamangur und Atras bis zum Ofenpass. Vom Bergdorf S-Charl wandern wir bequem zur Alp Tamangur, durchqueren den höchsten Arvenwald Europas und gelangen zur Alp Atras mit Einkehrmöglichkeit. Es folgt ein steiler Anstieg, der uns mit einer schönen Aussicht aufs Val Tamangur, den Piz Amalia und Piz Sesvenna belohnt. Nach der Fuorcla Funtana da S-Charl geht es wieder bergab zum Ofenpass.

Toureninfo

Start:

Ziel:

Dauer:

Distanz:

Aufstieg:

Abstieg:

Wegverlauf:

Einkehrmöglichkeiten:

Anforderungen:

Ausrüstung:

GPX Herunterladen

S-Charl Ofenpass
Eine landschaftlich ausgesprochen schöne Wanderung erwartet uns zwischen S-Charl und dem Ofenpass

Ausgangspunkt S-Charl

Die Wanderung startet in S-Charl, einem der abgelegensten Orte der Schweiz. S-Charl liegt in der Nähe von Scuol und ist im Sommer mit dem Postbus (ab Scuol) und mit dem PKW zu erreichen. Im Winter muss man auf den Pferdeschlitten, Skier oder Schneeschuhe zurückgreifen.

Das Sommerdorf S-Charl liegt am Rand des Schweizerischen Nationalparks. Bis 1920 war die ehemalige Bergarbeitersiedlung ganzjährig bewohnt. Für Interessierte gibt es im Museum Schmelzra das ganz in der Nähe des Dorfs liegt, jede Menge Informationen darüber, wie am Mot Madlein Silber und Blei abgebaut wurden. Hier befindet sich auch das Bärenmuseum des Nationalparks. Denn ganz in der Nähe von S-Charl wurde vor ihrer Ausrottung der letzte freilebende Bär der Schweiz erlegt.

Für unsere Wanderung empfiehlt sich die Anreise mit dem Bus. Diesen müsste man andernfalls nach der Wanderung nehmen, um wieder zum Auto zu gelangen. Es gibt nur wenige Verbindungen pro Tag – also sollte man unbedingt am Vortag sorgfältig den Fahrplan studieren. Bereits die Busfahrt selbst ist ein kleines Abenteuer für sich. Der Bus windet sich die teils schmale Strasse hinauf, die später in eine Schotterpiste übergeht. Nach starken Regenfällen kann es auch mal vorkommen, dass die Strasse verschüttet ist und deshalb gesperrt wird.

S-Charl
Start der Wanderung im Bergdorf S-Charl

In Scuol kann man sich erst mal in einem der Gasthäuser eine Stärkung einverleiben. Da es noch früh am morgen ist, wandern wir jedoch – wie die meisten anderen, die mit unserem Bus gekommen sind – direkt los.

Gemütliches Einwandern entlang der Clemgia

Der erste Teil der Wanderung ist ausgesprochen bequem und gemütlich. Wenn man immer auf dem Alpsträsschen bleibt hat man bis zur Alp Astras kaum Steigung. Auch wenn man den Weg über die Alp Tamangur Dadora nimmt, ist der Weg unschwierig und kaum anstrengend. Viele betagte Wanderer belassen es bei diesem Spaziergang und kehren von der Alp Atras wieder zurück nach Scuol.

S-Charl Clemgia
Gemütliches Einwandern entlang der Clemgia

Bis zur Alp Atras folgt der Weg dem Verlauf der Clemgia, einem rund 23 Kilometer langen Nebenfluss des Inns. Unterwegs gibt es eine Grillstelle, die zum Verweilen und Entspannen einlädt. Vor allem für Familien mit Kindern ist das Bräteln auf der Wanderung eine tolle Zwischeneinlage.

Durch den Arvenwald God da Tamangur

Beim Abzweig Richtung Alp Tamangur Dadora verlassen wir das Alpsträsschen und nehmen den Wanderweg links hinauf. Es zahlt sich aus, wasserfestes Schuhwerk gewählt zu haben, denn stellenweise ist der Weg heute nass.

Der God da Tamangur ist auf 2300 Metern der höchstgelegene Arvenwald Europas. Es handelt sich um ein Naturwaldreservat, was bedeutet, dass keine Bäume gefällt werden und umgefallene Bäume liegenbleiben. Die Arve ist auch als Zirbelkiefer bekannt. Sie ist ein ausgesprochen langlebiger Baum (bis zu 700 Jahre), der Höhen von bis zu 25 Metern erreichen kann. Ihre charakteristischen Nadeln sind in Büscheln angeordnet.

S-Charl God da Tamangur
Im Arvenwald God da Tamangur öffnet sich der Blick über die Alplandschaft

Arvenholz ist für seine entspannenden und beruhigenden Duftqualitäten bekannt und wird oft in Aromatherapie-Anwendungen eingesetzt.

Auf der Alp Tamangur Dadora besteht zwar keine Einkehrmöglichkeit, dennoch legen viele Wanderer hier eine Pause ein. Das Alpgebäude aus dem 18. Jahrhundert kann bei schlechtem Wetter als Witterungsschutz dienen.

Wer kein eigenes Vesper im Rucksack hat, wandert noch ein bisschen weiter bis zur Alp Astras. Je nach Geschmack kann man sich hier herzhaft (Alpkäse) oder süss (selbstgebackener Kuchen) verköstigen lassen.

S-Charl
Die Alp Astras in der Sesvenna-Gruppe

Als nuff zur Plan Mattun

Nach der Alp Astras wird die Wanderung endlich dem Namen unseres Blogs gerecht und es geht als nuff zur Hochebene Plan Mattun. Hier oben wird es dann aber auch schon wieder flach. Während bis zur Alp Astras reger Wanderer-, Radler- und sogar Reiterverkehr herrschte, sind wir nach der Alp Astras praktisch alleine unterwegs. Lediglich einige Murmeltiere können wir beobachten bzw. wir können ihr charakteristisches Pfeifen hören.

Plan Mattun
Auf der Plan Mattun wandern wir an einem grossen Findling vorbei

Wir haben einen herrlichen Blick auf die Berge der Sesvennagruppe. Da die Berge aus Dolomitgestein bestehen, wird die Gruppe auch gerne als Engadiner Dolomiten bezeichnet.

Wir zeigen dir die besten Wandertouren in Graubünden

Über die Fuorcla Funtana da S-Charl zum Ofenpass

Wir wandern weiter zur Furocla Funtana da S-Charl. Sie ist mit knapp 2400 Metern der höchste Punkt der Wanderung und bildet den Übergang ins Val Müstair. Wir nutzen das schöne Plätzle für eine ausgiebige Pause. Tobi macht ein kleines Nickerchen, ich geniesse die Aussicht Richtung Ortler Alpen. Hätten wir noch mehr Energie gehabt, wäre auch ein kleiner Abstecher auf den nahegelegenen Piz Minschuns möglich gewesen. Von dort aus hat man einen noch besseren Blick in die Ferne.

Fuorcla Funtana da S-Charl
Die Aussicht geniessen an der Fuorcla Funtana da S-Charl

Ab der Fuorcla Funtana da S-Charl gibt es zwei Möglichkeiten, um zum Ofenpass zu gelangen.

  • Eine Variante führt über die Hochebene Plaun da l’Aua.
  • Die zweite geht durch das Valbella und führt am Aussichtspunkt Caschlot vorbei, der sich gut für Wildbeobachtungen (u.a. Bartgeier) eignet. Dafür muss man 40 Minuten mehr Wanderzeit in Kauf nehmen.

Wir sind heute wie bereits erwähnt etwas träge und wählen den schnelleren Weg. Es geht in meist angenehmem Gefälle hinunter bis in die Hochebene Plaun da l’Aua.

Hier treffen wir auf den Senda Val Müstair (Route 802), der vom Ofenpass nach Lü führt. Eine herrliche Panoramawanderung, um das Val Müstair näher kennen zu lernen.

Plaun da l'Aua
Abstieg ins Plaun da l’Aua

Auch der Nationalpark Panoramaweg (Route 45) führt hier entlang. Er zeigt in sieben Etappen die Schönheit und Vielfalt des Schweizerischen Nationalparks.

Auf einem zuletzt nochmal schmalen Weglein erreichen wir schliesslich den Ofenpass. Das Timing mit dem Bus passt heute einigermassen gut, so dass wir nicht allzu lange warten müssen bis es nach Hause geht.

Ofenpass
Die letzten Meter in Richtung Ofenpass

Fragen, Anmerkungen, Lobhudeleien

Hast Du noch Fragen, die wir nicht beantworten konnten? Oder weisst Du etwas, was wir nicht wissen? Trete mit uns in Kontakt!