Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur,
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Norderney ist eine der ostfriesischen Inseln und bietet Wanderern ein schönes und abwechslungsreiches Revier. Der schier endlos lange, weisse Sandstrand Norderneys führt uns bis ans Ostende der Insel. Dort liegt seit einigen Jahrzehnten ein Schiffswrack. Zurück geht es durch die Dünen. Wer keine nassen Füsse bekommen möchte, muss die Gezeiten beachten. Es handelt sich zwar nicht um eine Wattwanderung, aber bei Hochwasser können Teile des Weges knapp hüfthoch unter Wasser stehen. Eine sehr abwechslungsreiche Wanderung durch eine wunderschöne Küstenlandschaft!
Einen Strandtag stellt man sich normalerweise sehr gemütlich vor. Auf einer Liege unterm Sonnenschirm, oder in einem Strandkorb sitzend mit einem guten Buch in der Hand. Wir wollen den Strandtag heute mal wandernd verbringen. Immer am Spülsaum entlang bis zum Ende der Insel. Norderney ist dafür ideal, denn es gibt sage und schreibe 15 Kilometer feinsten Sandstrand.
Wir starten den Tag bei der Meierei, denn ganz in der Nähe ist unsere Ferienwohnung. Die Wanderung ist in dieser Version ziemlich lang, es gibt aber folgende Abkürzungsmöglichkeiten:
Bei Anfahrt mit dem Bus:
Start: Weisse Düne oder Oase
Ziel: Leuchtturm oder Golfplatz
Bei Anfahrt mit dem PKW:
Parkplatz Ostheller: von hier durch die Salzwiesen auf dem Mittelweg zum Schiffswrack (ca. 2-3 Stunden)
Von der Meierei aus gehen wir nicht direkt an den Strand, sondern folgen zunächst dem Zuckerpad durch die bewachsenen Dünen. Auf dem geklinkerten Weg kommt man im Vergleich zum Strand schneller voran. Rechts und links des Weges hoppeln unzählige Kaninchen durchs Grün. Ihre Vorfahren wurden im 17. Jahrhundert auf der Insel ausgesetzt, um die Jagdgelüste einiger Herrschaften zu befriedigen. Die Kaninchen vermehrten sich schneller als die Jäger schiessen konnten und so haben sie sich zu einer regelrechten Plage entwickelt.
Nach etwa zwei Kilometern erreichen wir den Aussichtspunkt ‚Weisse Düne‘. Damit die empfindlichen Dünen nicht zerstört werden, führt uns ein Holzweg nach oben. Wobei ‚oben‘ hier ganz andere Dimensionen hat als in den Bergen. Wir befinden uns wenn es hinkommt auf 10-20 Höhenmetern. Und trotzdem haben wir das Gefühl, einen Überblick über die ganze Insel zu haben.
Nun wollen wir aber endlich an den Strand! Von der Aussichtsplattform ist es noch ungeführ einen Kilometer weit bis zum Restaurant ‚Weisse Düne‘, wo auch der Strandzugang ist. Hier stehen die bekannten Badewägen, die bestimmt jeder schon auf irgendwelchen Norderneyer Werbebildern gesehen hat. Es sind Nachbildungen der früheren Originale. Seinerzeit ließen sich die Herrschaften mitsamt den Wägen bis ans Wasser ziehen, um direkt in die Fluten zu steigen.
Am Strand entlang bis ans Ende Norderneys
Der Strand von Norderney ist riesig – quasi die gesamte Nordküste der Insel ist ein endloser Strand aus feinem hellen Sand. Die Breite variiert je nach Lage der Gezeiten. Bei Niedrigwasser ist er wesentlich breiter als wenn gerade Hochwasser herrscht.
Barfussgehen am Strand
Jetzt heisst es: Schuhe aus und rein ins Barfuss-Vergnügen. Das macht nicht nur Spass, sondern tut auch der Gesundheit richtig gut. Hier sind einige gute Gründe, um am Strand barfuss zu gehen:
Barfuss gehen am Strand stärkt die Stabilität der Gelenke und hilft so Verletzungen vorzubeugen.
Durch den unebenen und nachgiebigen Untergrund muss die Fussmuskulatur mehr arbeiten und wird so gestärkt. Das kann die Stabilität und Mobilität der Füsse verbessern.
Ausserdem werden die Muskeln an Waden, Oberschenkel und Po trainiert, wir werden also ganz nebenbei so richtig schön knackig.
Da das Gehen im Sand anstrengender ist als auf festem Boden verbrauchen wir ausserdem einige Zusatzkalorien.
Der Sand wirkt wie eine natürliche Fussmassage – die Durchblutung wird gefördert und die sensorische Stimulation kann unsere Körperwahrnehmung verbessern.
Es gibt allerdings auch ein paar potentielle Risiken:
Scharfe Gegenstände, Muscheln oder Steine im Sand können Verletzungen verursachen. Es ist wichtig, vorsichtig zu sein und auf den Untergrund zu achten. Insbesondere für Menschen mit Diabetes kann das gefährlich sein.
Die Füße sind normalerweise nicht an Sonneneinstrahlung gewöhnt, daher ist es wichtig, sie vor Sonnenbrand zu schützen – deshalb: eincremen nicht vergessen!
Menschen, die aufgrund von Fussfehlstellungen orthopädische Schuhe tragen müssen oder an Arthrose leiden, sollten vorher mit ihrem Arzt sprechen, bevor sie längere Barfusswanderungen an der Küste unternehmen
Beobachtungen am Strand
Dass wir nicht die einzigen sind, die am Strand entlang wandern, ist klar. Doch auf die Weite verteilt sich das sehr gut, so dass wir über weite Strecken ziemlich einsam(im positiven Sinne!) unterwegs sind.
Wenn man die Augen auf den Boden richtet, sieht man schnell, dass dort bei Weitem nicht nur Sand liegt. Muscheln in verschiedenen Formen und Farben und verlassene Krebsschalen, die nach der Häutung zurückgelassen wurden. Hin und wieder eine angespülte Qualle oder eine verendete Möwe.
Die Möwen sehen wir zum Glück wesentlich öfter in lebendiger Form. Ihr Kreischen ist die typische musikalische Untermalung eines jeden Urlaubs an der Küste.
Was auffällt ist der Schaum am Spülsaum. Ein Zeichen von Umweltverschmutzung? In der Regel nicht. Der Schaum entsteht durch Eiweiße und Fette von Meeresalgen, die durch Wind quasi aufgeschlagen werden wie Eiweiß mit dem Rührgerät.
Die Flut kommt
Als wir schließlich am Ostende Norderneys ankommen, stellen wir fest, dass unsere Abstimmung der Wanderung auf die Gezeiten suboptimal war. Um nicht zu sagen, wir hatten da keinerlei Auge darauf. Wir nähern uns gerade dem höchsten Wasserstand, bevor die Ebbe einsetzt und sich das Meer wieder zurückzieht. Das Wasser reicht bis an die Dünen heran und geht auch um das Schiffswrack herum. Die Seehunde auf ihrer Sandbank hinter dem Wrack, können wir nur in der Ferne als kleine, schwarze Punkte erahnen.
Aber dafür erleben wir, wie schnell das Wasser die Landflächen für sich vereinnahmt. Das ist auch sehr spannend zu beobachten.
Nachbarinsel Baltrum
Ehe wir uns dem Schiffswrack zuwenden, winken wir einmal nach Baltrum hinüber. Diese Nachbarinsel von Norderney haben wir per Wattwanderung besucht. Sowohl die Wattwanderung als auch Baltrum selbst haben uns sehr gut gefallen – dieses Erlebnis ist sehr zur Nachahmung empfohlen.
Bereits im Jahre 1967 ist am Ostende Norderneys der Muschelsauger mit dem Namen ‚Capella‘ gestrandet. Tragischerweise beim Versuch, ein anderes Schiff zu retten. Seither liegt das Schiff hier, rottet vor sich hin und hat sich zum beliebten Fotomotiv und Wanderziel entwickelt. Bei niedrigem Wasserstand kann man trockenen Fusses um das Wrack herumlaufen. Wir hatten wie gesagt recht hohes Wasser und hatten keine Lust uns nass zu machen. Und so haben wir das Wrack nur aus einigen Metern Entfernung begutachtet. Zumindest aus dieser Entfernung ist es nicht wirklich ein Highlight. Das Schöne an der Wanderung ist eindeutig der Weg hierher und wieder zurück.
Rückweg durch die Dünen – mit Hindernissen
Den Rückweg treten wir nicht wieder am Strand entlang an, sondern entscheiden uns für den Dünen-Heller-Weg. Auch hier zeigt sich, dass die Flut ganz schön weit ins Landesinnere vorgedrungen ist. Die Wege stehen teils unter Wasser, was sich aber zunächst am Wegrand noch gut umgehen lässt.
Wir wandern teils durch Dünen, teils über die Salzwiesen. Der Weg steht weiterhin an vielen Stellen unter Wasser. Komplett begehbar ist er sicher nur bei Niedrigwasser.
Wir erreichen schließlich die Möwendüne, die über einige Treppenstufen erklommen werden kann. Keine Frage steigen wir hinauf und verschaffen uns einen Überblick über das Gelände, bevor wir den Weg fortsetzen.
Etwa einen Kilometer nach der Möwendüne treffen wir dann nochmal auf ein grösseres nasses Hindernis. Wir hatten das Wasser eigentlich schon gar nicht mehr auf dem Schirm, schließlich bewegten wir uns seit einiger Zeit nicht mehr in unmittelbarer Meeresnähe. An dieser Stelle befindet sich allerdings der Schlopp, ein Priel. Das Wasser steigt hier bei Hochwasser auch im Landesinneren auf Hüfthöhe an. Bei Sturmfluten kann es sogar unmöglich werden, zurück zu kehren, so dass schon einige Male Wanderer die Rettung rufen mussten. Um dies zu verhindern, bitte unbedingt die Gezeiten beachten! Wir hatten zwar den Hinweis im Wanderführer gelesen, dass der Weg ‚in einzelnen Abschnitten überschwemmt sein‘ kann, hatten aber eher an ein paar Pfützen gedacht und nicht an eine Schwimmpassage…
Wir haben letztendlich ein bisschen gewartet bis das Wasser etwas abgelaufen ist, dann Schuhe und Hose ausgezogen und sind durchs mittlerweile nur noch knietiefe Wasser gewatet. Auch der weitere Weg führte noch einige Zeit Wasser, dann allerdings nicht mehr so tief.
Kurzer Besuch am Leuchtturm
Schließlich erreichen wir wieder trockenen Boden und können unsere Schuhe wieder anziehen. Wer eine kleinere Runde gewandert ist, erreicht am Ostheller wieder seinen PKW.
Wir wandern noch weiter und stehen einige Zeit später am Leuchtturm. Unterhalb der Laterne befindet sich eine Zuschauergalerie, die man über ca. 250 Stufen erreichen kann. Wir sind schon ziemlich platt von der Wanderung und sparen uns den Aufstieg – auch wenn wir unserem Namen als nuff damit keine Ehre machen. Der Leuchtturm ist von ca. April bis Oktober täglich von 14-16 Uhr geöffnet (aktuelle Informationen zum Leuchtturm).
Es geht weiter vorbei am Golfclub, Campingplatz und der Schwarzen Düne, dann erreichen wir nach einem langen Tag wieder die Meierei und unsere Ferienwohnung.
Fakten kompakt – häufig gestellte Fragen zu Norderney
Kann man Norderney zu Fuss erkunden?
Auf Norderney gibt es ein gut ausgebautes Wanderwegenetz. Ob am Strand, durch die Dünen oder die Salzwiesen, ob tagesfüllend oder nur ein kurzer Spaziergang – für jeden Geschmack und Anspruch findet sich eine passende Wanderung.
Wo kann man auf Norderney Seehunde sehen?
In der Nähe des Schiffswracks am Ostende Norderneys befindet sich eine grosse Sandbank auf der es sich die Seehunde gerne gemütlich machen. Mit etwas Glück bekommt man sie auf der Wanderung zum Ostende zu sehen – allerdings in relativ weiter Entfernung.
Sowohl von Norderney als auch von vielen anderen der Inseln gibt es Ausflugsfahrten zu den Seehundbänken, bei denen man die Tiere aus der Nähe beobachten kann. Die Schiffe halten dabei so viel Abstand, dass die Seehunde nicht gestört werden. Diese Fahrten dienen nicht nur dem Vergnügen, sondern auch dazu, den Teilnehmern Wissen rund ums Wattenmeer, Seehunde und anderer Meeresbewohner zu vermitteln.
Was sollte man auf Norderney unbedingt gesehen haben?
Zu den Top-Sehenswürdigkeiten auf Norderney zählen:
das Norderneyer Kap: es gilt als Wahrzeichen der Insel
die Strandpromenade: lädt zum gemütlichen Spazieren und Schlendern ein
der Wasserturm: das höchste Bauwerk der Insel (42 Meter hoch)
der Norderneyer Leuchtturm: die beliebteste Sehenswürdigkeit der Insel. 250 Stufen führen hinauf zur Aussichtsplattform mit tollem Panoramablick über die Insel
das Naturkundemuseum ‚Watt Welten‘: Ausstellung zum Thema Wattenmeer – hier erfährt man interaktiv und auf spielerische Weise alles rund um die geologischen und biologischen Prozesse dieses einzigartigen Lebensraums
die Inselkirche
und das Schiffswrack
Wie bewegt man sich auf Norderney?
Das klassische Fortbewegungsmittel auf Norderney ist wie überall im hohen (und zum Glück sehr flachen) Norden das Fahrrad. Bei einigen Unterkünften sind Fahrräder bei der Übernachtung inklusive. Ansonsten kann man sich bei zahlreichen Fahrradverleihen eines mieten.
Für Autos ist die Innenstadt insbesondere im Sommer nur eingeschränkt zugänglich. Zum Be- und Entladen des Gepäcks kann man zur Unterkunft fahren, ansonsten stellt man das Auto auf einem der zentralen Besucherparkplätze ab und nutzt wie oben beschrieben lieber das Fahrrad.
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