Biene

Biene

Die Autorin dieses Artikels

Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur, maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich




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Passend zum Sonntag strahlt die Sonne vom Himmel. Genau richtig für eine gemütliche Runde über Hochstuckli und Nüsellstock. Doch unterwegs begegnen wir dem Wächter des Hochstuckli…

Toureninfo

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Auf den Mostelberg

Gestartet wird in Sattel an der Talstation der Gondelbahn zum Mostelberg. Die Gondeln der Bahn sehen aus wie bunte Ostereier. Es handelt sich um die erste Drehgondelbahn der Welt – sie dreht sich während der Fahrt nach oben um ihre eigene Achse. So kann jeder den vollen Ausblick genießen ohne auch nur den Kopf drehen zu müssen. Bedauerlicherweise hat die Bahn gerade Revisionspause. Das hat zwar den Vorteil, dass wir am Parkplatz freie Platzwahl haben, aber auch den Nachteil, dass wir eine Stunde und ca. 400 Höhenmeter mehr Aufstieg haben. Macht ja nix – wir sind schließlich noch halbwegs jung und Bewegung tut gut. Zeit haben wir sowieso.

Bunte Drehgondeln der Bahn Saottel-Hochstuckli
Bunte Drehgondeln der Bahn Sattel-Hochstuckli

Direkt hinter der Talstation startet der Wanderweg über die frisch abgetaute Skipiste. Offensichtlich hat der Boden noch mit dem überschüssigen Wasser zu kämpfen. Es ist ziemlich matschig und der Untergrund entsprechend gleitfähig. Als die Piste einen Asphaltweg kreuzt, nutzen wir lieber erst mal den befestigten Weg. In der Hoffnung, dass er bis Mostelberg führt. Es stellt sich heraus, dass es sich um die Zufahrtsstraße zu den ansässigen Gehöften handelt. Als der letzte Hof passiert ist, endet damit auch der Weg. Wir wollen nicht umkehren und halten querfeldein auf Mostelberg zu, wo wir wieder auf den offiziellen Wanderweg treffen.

Für Familien ist an der Bergstation einiges geboten. Es gibt eine Hängebrücke, auf der sage und schreibe 17 ausgewachsene afrikanische Elefanten flanieren können. Abenteuerlustigen winkt eine Sommerrodelbahn und eine Sommer-Tubingbahn, bei der man auf großen Luftreifen eine Rutschbahn runtersausen kann. Im Winter kann man Skifahren und schlitteln.

Vom Mostelberg zum Hochstuckli

Momentan liegt das ganze Areal sozusagen im Frühlingsschlaf. Wir sind fast die einzigen weit und breit und schlendern Richtung Herrenboden. Dann geht es als nuff durch den Wald über nasse Wurzeln und Holzstufen. Schließlich kommen wir wieder in freies Gelände und erreichen das Bannegg mit Kreuz und Bank. Die herrlichen Krokusse und die Kulisse der beiden Mythen laden Tobi dazu ein, ein Fotoshooting zu veranstalten. Die Models: Bienes Wanderschuhe. Wir brauchen nämlich ein paar hübsche Aufnahmen für den Wanderschuhtestbericht über das Model Lowa Tibet GTX.

Frühling! Krokusse, im HIntergrund die Rigi
Frühling! Krokusse, im HIntergrund die Rigi

Diese Wanderung ist besonders schön im Frühling.

Schau dir auch unsere anderen Frühlingswanderungen in der Schweiz an!

Als das Shooting beendet ist, geht es zum Schlußaufstieg Richtung Hochstuckli. Wir haben es nun mit den Überbleibseln des Winters zu tun und stapfen durch den Schnee. Es trifft sich gut, dass eine Spur vorhanden ist. Wir treten einfach in die alten Fußstapfen. So vermeiden wir, dass wir ständig unvorhergesehen einbrechen. Als es durch einen Waldabschnitt geht, regnet das Tauwasser (am Vortag hatte es nochmal geschneit) von den Bäumen. Es wäre hier sicher nicht schlecht gewesen, eine Jacke anzuziehen, aber Tobi rückt sie nicht raus.

Mythen
Mythen

Wir haben es nun fast aufs Hochstuckli geschafft. Doch als wir aus dem Wald kommen, steht dort ein Verbotsschild – handgeschrieben aus dem Jahre 1999. Unter Bußandrohung von 500 Franken ist es verboten, das Gelände zu betreten. Wir sind durch einige Berichte im Internet vorgewarnt, dass hier ein älterer Herr strenges Regiment über sein Revier führt. Wir werden ihn später tatsächlich kennenlernen.

Handgemaltes Verbotsschild am Hochstuckli
Handgemaltes Verbotsschild am Hochstuckli

Doch erst mal folgen wir den vorhandenen Spuren im Schnee und erreichen kurz darauf den Gipfel auf sicherem Terrain. Zwar gibt es am Gipfel eine schöne Aussichtsbank, diese ist allerdings sehr nass, so dass wir rasch ein Gipfelbeweisfoto schießen und uns wieder auf den Weg machen.

Hochstuckli Gipfelbeweisfoto
Hochstuckli Gipfelbeweisfoto

Unerlaubtes Gelände am Hochstuckli

Gerade kommt eine Gruppe am Gipfel an und wir folgen den Spuren ihres Aufstiegs. Nichtsahnend, dass wir uns damit auf verbotenes Terrain begeben…weil noch überall Schnee liegt, sehen wir nämlich nicht, dass wir den im Winter abgebauten Stacheldrahtzaun überschreiten. Und in der nächsten Senke steht er plötzlich vor uns: der Wächter des Hochstuckli. Ein älterer Herr mit weißem Rauschebart und Gehstock. Wie man sich einen Almöhi eben so vorstellt. In tiefstem Schweizerdeutsch spricht er zu uns. Wir verstehen kein Wort – außer dass er 20 Franken von uns will. Immerhin nicht die 500 Franken, die auf dem Schild stehen. Zu Nebensaison gelten anscheinend Sonderpreise. Wir grüßen ihn freundlich und sehen zu, dass wir weiter kommen. Alle, die diese Runde nachwandern möchten, seien also hiermit gewarnt. Es gibt den sagenumwobenen Herren tatsächlich und ja – er lauert den ganzen Tag nach vorbeiziehenden Wanderern.

Zum Höch Tändli

Nachdem der Schreck überstanden ist, geht es eine ganze Weile über begrasten Boden immer am Kamm entlang. Der Restschnee schmilzt in der Frühlingssonne so schnell, dass teilweise regelrechte Nebelschwaden aufziehen vor lauter Wasserdampf. Schließlich erreichen wir ein Kreuz mit massiver Sitzbank. Auf der hat sich vor kurzem ein Vogel erleichtert. Der Lache nach muss es ein großes Exemplar gewesen sein. Für uns zwei bleibt dennoch genug freier Platz zum Sitzen. Nach so vielen Stunden Bewegung an der frischen Luft sind wir hungrig und machen uns über unser Vesper her. Es gibt Haselnusstafeln und die wahrscheinlich längste Praline der Welt. Dazu einen grandiosen Ausblick auf die Mythen. Die stehen dieses Jahr auch noch auf der ToDo-Liste – zumindest der Große. Wir denken zunächst, dass wir auf dem Höch Tändli sind. Es stellt sich dann aber heraus, dass wir so weit noch gar nicht waren. Vom Höch Tändli aus sieht man nämlich die Mythen gar nicht, wie uns PeakFinder freundlicherweise erklärt.


Mittlerweile haben wir den Grossen Mythen ‚abgehakt‘ -> hier geht’s zum Grossen Mythen-Bericht


Vermeintliches Höch Tändli mit Mythen
Vermeintliches Höch Tändli mit Mythen

Nüsellstock

Nachdem wir ausgiebig pausiert haben, geht es weiter Richtung Nüsellstock. Die Passage ist mehr oder weniger nordseitig und schattig gelegen, so dass wir einigem Schnee begegnen. Es ist aber alles gut begehbar und dank vorhandener Spuren kommen wir auch nicht vom Weg ab. Schließlich erreichen wir die Wegkreuzung am Teuffeli. Jetzt sind es nur noch wenige Meter bis auf den Nüsellstock. Auch dieser Gipfel ist komfortabel mit Bank ausgestattet. Genau das Richtige für eine Bergwanderung für Genießer. Es gibt sogar ein Gipfelbuch. Das erste Mal tragen wir uns als als nuff ein! Dann lassen wir uns von der sagenhaften Aussicht einlullen. Biene blickt mit großem Stolz in Richtung Groß Schärhorn und denkt freudig an die Besteigung im letzten Sommer zurück.

Vom Nüsellstock steigen wir wieder ab zum Teuffeli. Dann geht es weiter zur Alp Nüsell. Das letzte Stück bis Rothenthurm verläuft auf Asphalt. In Rothenthurm suchen wir den Bahnhof auf und fahren mit dem Bähnli zurück  nach Sattel, wo das Mufflonomobil auf uns wartet. Wieder geht ein schöner Tag zu Ende.


Noch mehr schöne Frühlingswanderungen haben wir in der Rubrik „Frühlingstouren“ für Dich zusammengestellt.


Lila Blümchen
Lila Blümchen