Es ist wieder soweit – die langen, kalten Tage haben ein Ende. Die Natur erwacht zurück zum Leben. Eine Zeit voller Versprechen, Hoffnung und Neuerwachen. Die Vögel beginnen zu zwitschern, die Sonne sendet wohlige Wärme auf die Erde und die Pflanzen beginnen zaghaft wieder zu grünen.
Zeit, die verstaubten Wanderschuhe aus dem Keller zu befreien und sich wieder ins Freie zu begeben. Denn im Frühling…
…heißt es: Blümchenzauber meets schneebedeckte Berge! Während auf den niedrigen Hügeln und Bergen im Voralpenbereich bereits die Krokusse in bunten Farben strahlen, liegt auf den höheren Bergen noch jede Menge dekorativer Schnee. Ein wunderschön anzuschauender Kontrast. So erlebt man, wie im warmen Sonnenlicht die Lebensgeister langsam wieder erwachen.
…sind die Wanderwege leer, denn die paar Touristen, die es gibt, tummeln sich noch auf dem Restschnee der Skipisten. Einem Tag in genussvoller Einsamkeit und Ruhe steht also nichts mehr im Wege. Selbst viele der Einheimischen kommen im Frühling nicht auf die Idee, wandern zu gehen. Eine Kollegin fragte mich in meiner Schweizer Anfangszeit ganz entsetzt, wie man im April auf die Idee kommen könne, auf einen Berg zu wandern.
…es herrschen ideale Wandertemperaturen. Es ist längst noch nicht so warm, dass man nach 5 Minuten voll im Schweiß steht. Trotzdem ist es mit einem Pullover bereits warm genug, um in der Sonne zu liegen und sich die Landschaft zu bekucken.
Und für alle, die den Winter lieben und gerne auf Skitouren oder Schneeschuhen unterwegs sind, fällt der Abschied vom Winter angesicht der vielen bunten Blümchen, die allmählich sprießen, ein bißchen leichter. Ist es nicht toll, dass man in den Frühlingsmonaten die Wahl hat, ob man sich ins Hochgebirge und damit in den Winter zurückzieht, oder sich lieber im Voralpenland das erste Bier im T-Shirt schmecken lässt?
Besonders gut geeignet für Frühlingswanderungen in der Schweiz sind die Voralpen oder der Jura im Bereich bis zu 1500 Höhenmeter und zwar möglichst mit Wegen in Südhanglage. Dort sind die Wegverhältnisse meist besser, weil sie lange der Sonne ausgesetzt sind. D.h. die Wege trocknen schneller ab und Schnee und Eis tauen viel schneller weg als an Nordhängen. Trotzdem sollte man vorsichtshalber immer ein paar Grödeln im Rucksack haben – falls doch mal eine Stelle mit hartgefrorenem Altschnee zu meistern ist. Grödel sind eine Art Ministeigeisen, die an jeden normalen Wanderschuh geschnallt werden können und einem beim Überqueren von vereisten Stellen Grip verleihen.
Also – auf geht’s! Die Wanderschuhe geschnürt und ab nach draussen ins nächste Abenteuer! Wir haben einige Ideen für schöne Frühlingswanderungen in der Schweiz – oft sogar mit Gipfelerlebnis, aber auf jeden Fall mit toller Aussicht – zusammengestellt.
Wenn Du eine bestimmte Gegend im Auge hast, kannst Du über den Link direkt zur gewünschten Region springen
Aus dem Emmental kommt nicht nur der weltberühmte löchrige Käse, im Emmental kann man auch grandiose Wanderungen unternehmen. Gerade im Frühling findet man hier viele schöne Wege, während die Hochalpen noch nicht begehbar sind.
Wer Krokusse liebt, dem sei eine Wanderung auf den Rämisgummehoger empfohlen. Nirgends gibt es sie in der Schweiz so zahlreich wie hier. Auf der Wanderung zwischen Rämisgummen und Wachthubel kann man ganze Teppiche von Krokusblüten bewundern.
Einmal um den Thunersee – mit Highlights wie Schloss Thun, Schloss Oberhofen, den Beatushöhlen und traumhaften Alpenblicken, die einen vom Sommer träumen lassen.
Das Lauterbrunnental gilt als das Yosemite Valley Europas. Den Vergleich mit dem amerikanischen Pendant muss das Lauterbrunnental wahrlich nicht scheuen. Die senkrechten Felswände und über 70 tosenden Wasserfälle sind mehr als beeindruckend. Der gemütliche Spaziergang durchs Tal eignet sich hervorragend für Senioren oder Familien mit Kindern oder als Ruhetag zwischen anstrengenden Bergtouren.
Eine hervorragende Gelegenheit, den Vierwaldstättersee in all seinen Facetten kennen zu lernen, bietet die Umrundung des Sees auf dem sogenannten Waldstätterweg. Auf ca. 6 Tagesetappen führt der Weg von Brunnen am Fuss der Rigi entlang nach Küssnacht, dann durch Luzern weiter auf den Bürgenstock und endet schliesslich am Geburtsort der Schweiz, dem geschichtsträchtigen Rütli.
Eine Ecke, in der es sich wunderbar im Frühling wandern lässt, ist das Entlebuch – eine von der UNESCO ausgezeichnete Biosphäre. Es liegt zwischen Bern und Luzern und wird mit seinen Mooren und Karstlandschaften auch als der ‚Wilde Westen von Luzern‘ bezeichnet. Wenn das nicht eine Wanderung Wert ist!
Nur 1572 Meter hoch und von Schüpfheim aus schnell und einfach erreichbar. Und doch reicht der Blick bei guter Sicht sogar bis zum Dreigstirn Eiger, Mönch und Jungfrau. Eine rundum empfehlenswerte Wanderung – nicht nur, weil es unsere allererste nach dem Umzug in die Schweiz war 😉
Die Attraktion am Schimbrig ist – neben der Aussicht von den Entlebucher Gipfeln bis zu den Berner Alpen – die Schwefelquelle. Ob sie nun heilende Kräfte hat, sei dahingestellt, einmal von dem sonderbar riechenden Wasser zu probieren ist fast ein kleines Abenteuer.
Östlich des Vierwaldstättersees befinden sich die Schwyzer Voralpen. Jede Menge Seen, grüne Wiesen und Voralpenberge prägen das Bild.
Die Wanderung auf den Morgartenberg führt uns nicht nur durch die schöne Schwyzer Voralpenlandschaft, sondern hält auch historisch Interessantes parat. Im Jahre 1315 soll hier die sagenumwobene Schlacht am Morgarten stattgefunden haben.
Eine sehr genussvolle Wanderung mit toller Aussicht auf großen und kleinen Mythen. Doch Vorsicht – am Hochstuckli lauert verbotenes Terrain.
Da die Wanderung zum Spital in Einsiedeln startet, bietet es sich an, sie mit einem Besuch im Kloster Einsiedeln zu verbinden, das vor allem dank der Schwarzen Madonna ein Anziehungspunkt für Pilger und Touristen ist.
Die Besteigung des Wildspitz durch den Goldauer Bergsturz ist gleichzeitig eine historische bzw. geologische Lehrstunde. Denn hier ereignete sich mit dem Bergsturz 1806 eine der größten Naturkatastrophen der Schweiz. Den Weg durch den Bergsturz sollte man unbedingt erst wählen, wenn der Schnee weggetaut ist, da das Gelände nicht ungefährlich ist. Ansonsten steigt man lieber von Sattel über das Berghaus Halsegg auf.
Ab etwa Mitte Mai – je nachdem, wie es mit der Schneelage aussieht, ist der Federispitz eine tolle Gelegenheit, einen Konditionscheck vorzunehmen. Mit ca. 1400 Höhenmetern sowohl im Auf- als auch im Abstieg, ohne Möglichkeit mit einer Bahn abzukürzen und ohne Einkehrgelegenheit sind nach einem langen Winter ganz schön fordernd. Die Aussicht auf den Walensee entschädigt einmal mehr für alle Mühen.
Ein Klassiker am Walensee ist die Wanderung entlang des Nordufers von Walenstadt über Quinten nach Weesen. Die sonnigen Südhänge der Churfirsten sind fast das ganze Jahr über schneefrei und laden besonders im Herbst und Frühjahr zu einer Tour ein. Es überrascht nicht, dass die Gegend auch Ostschweizer Riviera genannt wird.
Vorbei am bekannten Caumasee spazieren wir zum Aussichtspunkt Il Spir. Ein atemberaubender Tiefblick in die eindrucksvolle Rheinschlucht erwartet uns.
Ein ganz besonderes Erlebnis der tierischen Art kann man im Frühjahr in Pontresina erleben. Angelockt vom frischen, grünen Gras wagen sich die Tiere bis an den Ortsrand hinunter. Auf der Steinbockpromenade kann man mit etwas Glück die stattlichen Tiere aus nächster Nähe beobachten.
Kaum ist der echte Schnee getaut, leuchten die Wiesen oberhalb von Montreux erneut in strahlendem Weiss. Zahlreiche wildwachsende Narzissen bedecken die sonst grünen Matten. Wir stellen zwei schöne Wanderungen durch den sog. ‚Maischnee‘ in der Westschweiz vor.
Auf der Gisliflue liegt einem der Aargau zu Füssen. Die Aussicht reicht über die Wälder des Aargau, den Jura und bis in die Alpen.
Für die Regionen, die im Sommer das Nachsehen haben, weil es alle Welt in die Berge zieht, schlägt im Frühling die grosse Stunde. Im Flachland ist es bereits schön warm und die Aussicht auf schneebedeckte Berge in der Ferne ergibt ein grossartiges Panorama. Der Aargauer Aussichtsweg führt uns zu einigen der schönsten Aussichtspunkten im Kanton Aargau.
Eine aussichtsreiche Wanderung durchs Seetal von Lenzburg bis zum Hallwilersee. Unterwegs warten zahlreiche Highlights auf uns: auf kultureller Seite das Schloss Lenzburg und das Schloss Hallwyl.
Vor dem Sommer die Trittfestigkeit testen kann man beim Gang über den felsigen Lägerengrat zwischen Dielsdorf und Baden.
Ein Klassiker in der Region Zürich: rauf auf den Uetliberg – zu Fuss oder mit der Bahn – die Aussicht geniessen und dann über den Albisgrat wandern.
Aufs Albishorn führen viele Wege. Unsere Variante startet in Kappel am Albis und führt uns über Ebertswil hinauf auf die Albiskette. Wir überqueren die Albiskette übers Albishorn, den Bürglenstutz und die Albis-Hochwacht bis zum Albispass.
Vom Bodensee bis Genf durchquert der Alpenpanoramaweg die Schweiz. Dabei bleibt er immer auf einfachen Wegen und stets unter der 2000 Metermarke, so dass er bestens geeignet ist, um nach einem langen Winter wandertechnisch wieder in Schwung zu kommen. Bei 30 Etappen wird man ihn kaum am Stück gehen können und so kann man am Projekt ‚Alpenpanoramaweg‘ mehrere Jahre Spass haben.