Biene

Biene

Die Autorin dieses Artikels

Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur, maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich




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Auf den Garten, nicht in den Garten geht man auch nicht alle Tage. Denn der Garten, den wrir uns heute zum Ziel gesetzt haben ist ein 2040 Meter hoher Gipfel im Berner Oberland. Er liegt nahe am sog. Röstigraben, also an der Grenze von der deutsch- in die französischsprachige Schweiz. Der Garten ist ein eher unbekanntes Wanderziel – vielleicht auch, weil sich die Tour aufgrund der Namensgleichheit mit dem gewöhnlichen Garten sehr schwer googeln lässt.  

Toureninfo

Start:

Ziel:

Dauer:

Distanz:

Aufstieg:

Abstieg:

Wegverlauf:

Einkehrmöglichkeiten:

Anforderungen:

Ausrüstung:

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Ausgangspunkt: Boltigen

Der Ausgangspunkt der Wanderung auf den Garten ist der Bahnhof Boltigen. Boltigen ist via Bern mit der SBB sehr gut zu erreichen mit der stündlichen Verbindung Richtung Zweisimmen.

Natürlich kann man mit auch mit dem Auto nach Boltigen gelangen. Bei uns gab es damals allerdings Komplikationen bei der Anfahrt: Kurz vor der Ankunft in Boltigen gerät unsere Fahrt abrupt ins Stocken. Aufgrund eines größeren Erdrutschs ist die Straße nach Boltigen voll gesperrt. Der Verkehr wird über einen Feldweg umgeleitet. Wie es Feldwege so an sich haben, können sie nur einspurig befahren werden. Das bedeutet: eine halbe Stunde Wartezeit. Dabei wären es doch nur noch 5 Kilometer gewesen! Naja, es gibt Schlimmeres und wir haben schliesslich Zeit.

Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung kann es losgehen mit unserer Wanderung. Das Mufflonomobil wird am Bahnhof Boltigen abgestellt und wir marschieren in Richtung Schwarzenmatt.

Diese Wanderung ist besonders schön im Frühling.

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Aufwärmen im ersten Teilstück nach Schwarzenmatt

Als wir an einem Gehöft vorbei kommen, sehen wir ein Warnschild, das auf Hütehunde hinweist, die auf die Schafe aufpassen. Und schon prescht ein kalbsgrosser Riesenhund auf uns zu (Anmerkung er Redaktion: es handelt sich um einen klassischen Herdenschutzhund). Zum Glück trennt uns ein Zaun von der Weide. Sonst wäre von uns nicht viel übrig geblieben, so wie der Kerl sich gebärdet. Er nimmt seine Aufgabe mehr als Ernst. Bellt aus Leibeskräften und springt wild hin und her. Doch plötzlich läuft er jaulend und fiepend davon.

Was ist geschehen? Der gute Junge ist im Eifer des Gefechts mit der Schnauze an den Zaun gekommen. Zu seinem Pech handelt es sich um einen Powerzaun. Eben noch ein furchtloser Tiger, dem keiner zu Nahe kommen darf – im nächsten Moment ein kleines Schoßhündchen, das einem Häufchen Elend gleicht und kein bisschen furchterregend mehr ist. Jetzt tut er uns ein bisschen leid, auch wenn er uns eingangs fast zu Tode erschreckt hat. Hoffentlich lernt er aus dem Erlebnis und ist beim nächsten Passant ein bisschen weniger ungestüm.

Wir werden beobachtet... Wanderung auf den Garten
Wir werden beobachtet…

Selbstversuch: Auswirkungen eines Reistags auf die Kondition beim Wandern

Der Weg führt uns weiter auf breiter Schotterstraße und mit sehr moderater Steigung bis Chlus. Ab hier geht es dann richtig nuff Richtung Rieneschli. Biene fängt recht bald an zu schwächeln. Am Vortag hat sie einen Reistag eingelegt, weil es festgestellt hat, dass sie auf dem besten Weg ist, mal wieder etwas pummelig zu werden. Es stellt sich heraus, dass so ein Minidiättag energietechnisch nicht die beste Vorbereitung auf einen Aufstieg von mehr als 1200 Höhenmetern ist. Hätte man sich eigentlich denken können. Wir müssen mehr Trinkpausen als üblich machen und kurz vor dem Gipfel noch eine Vesperpause einlegen, weil Biene vor lauter Hunger schon schlecht ist.

Der Weg auf den Garten führt großteils über grüne Blumenwiesen (daher auch der Name Garten) und ist meist gut zu finden. Sehr angenehm ist, dass man regelmäßig an Wasserstellen vorbeikommt, wo man Trinkwasser nachfüllen kann oder den Hut zur Kühlung nass machen kann.

Ein letztes Schneefeld bei der Wanderung auf den Garten
Ein letztes Schneefeld bei der Wanderung auf den Garten

Auf des Gartens Gipfel

Auf dem Gipfel angekommen wird traditionell erst mal gevespert. Brot, Landjäger und geschnippelte Paprika. Und als Nachtisch gibts Schoko-Bananen-Kekse. Satt und zu zufrieden studieren wir die sichtbaren Gipfel. EMJ (Eiger, Mönch und Jungfrau) zur Linken, rechter Hand der Mont Blanc und in der Mitte mit sehr viel Phantasie das Matterhorn. Zwar ist der Garten selbst ein unscheinbarer Grashuggel, aber er liegt inmitten einer bezaubernden Landschaft. Hier oben wäre sicher auch ein schöner Platz zum Biwakieren.

Aussicht vom Garten

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Abstieg nach Kappelboden

Leider müssen wir schon bald aufbrechen. Der letzte Bus von unserem Ziel Jaun-Kappelboden fährt um 17:30 Uhr. Der Abstieg erfolgt immer am Oberbach entlang. Der Weg ist offensichtlich nicht viel begangen. Immer wieder verliert er sich im Nichts und wir müssen suchen, wo es weiter geht. Trotz dieser Wegfindungsschwierigkeiten erreichen wir den Bus an der Haltestelle Kappelboden locker. Wir können sogar noch an der Grotte Grabeweidli ein paar stille Minuten einlegen. Die Grotte wurde 1954 errichtet zum Dank, dass im Lawinenwinter niemand zu Schaden kam. Ein wunderschöner Platz, der Kraft und Ruhe ausstrahlt und an dem man auf keinen Fall achtlos vorbeigehen sollte.

Grotte Wanderung auf den Garten