Die Umrundung des Göscheneralpsees zählt zu den beliebtesten Wanderungen in der Region um Andermatt. Auf dem Weg gibt es die Möglichkeit (die man unbedingt nutzen sollte!), einen Abstecher zur einen oder anderen Hütte zu machen – wie zum Beispiel hinauf zur Dammahütte.
Doch Achtung: der Begriff „Seeumrundung“ vermittelt zwar ein bisschen das Flair von „Spaziergang“, aber das ist diese Wanderung auf keinen Fall. Es handelt sich um eine rote (mittelschwere) Bergwanderung mit teils seilversicherten Stellen, steilen Auf- und Abstiegen und unterwegs müssen zahlreiche Bäche, die Zuflüsse des Sees sind, überwunden werden.
Der Göscheneralpsee ist ein Stausee auf knapp 1800 m.ü.M.. Eingebettet in die Bergwelt des Kantons Uri unterhalb von Andermatt – also in traumhaft schöner Lage. Der Göscheneralpsee ist ein Stausee, der zum Betrieb des Kraftwerks Göschenen dient.
Ausgangspunkt der Wanderung um den Göscheneralpsee ist die Göscheneralp. Diese kann man via Göschenen mit dem Postauto (fährt von Juli bis Oktober) erreichen. Wer alternativ lieber mit dem Auto unterwegs ist, kann an der Göscheneralp parken.
Wir umrunden den See im Uhrzeigersinn, daher überqueren wir ab der Göscheneralp als erstes den Göscheneralpdamm und wenden uns dann nach rechts. Im Auf und Ab führt der Weg nun oberhalb des Sees entlang.
Immer wieder müssen wir kleinere Bächlein überwinden, über die das Schmelzwasser aus den Bergen in den Stausee hinunter plätschert. Rutschfeste und wasserresistente Schuhe sind auf alle Fälle von Vorteil.
Am hinteren Ende des Sees – wir haben gerade die Dammareuss überquert – zeigt ein Schild den Abzweig zur Dammahütte an. Wer nicht so viel Zeit oder keine Lust auf einen Hüttenbesuch hat, kann auch direkt die Seeumrundung fortsetzen.
Es geht als nuff – der Göscheneralpsee unter uns wird immer kleiner. Gut 400 Höhenmeter bedeutet der Hüttenaufstieg zusätzlich zur Seeumrundung. Wenn man einigermaßen in Form ist kein Problem.
Schöne Blumen am Wegesrand und einige tierische Begegnungen mit Schafen sorgen für eine kurzweilige Wanderung. Und ruckzuck stehen wir vor der Dammahütte.
Im Vergleich zu anderen Hütten, die teilweise eher Bettenburgen gleichen als Hüttenromantik zu verbreiten, ist die Dammahütte eine Miniaturausgabe einer Berghütte. Sie zählt zu den kleinsten bewarteten Hütten und hat 20 Schlafplätze.
Manchen ist es vielleicht zu langweilig ’nur‘ zu wandern. Für jene bietet sich als Alternative zur Rückkehr auf den Rundweg der Jubilaeus Klettersteig an. Er verbindet die Dammahütte mit dem Chelenalptal. Aus dem Chelenalptal heraus kann man entweder zurück zum See und der Göscheneralp wandern oder zur Chelenalphütte weitergehen.
Der Klettersteig ist auf den Schwierigkeitsgrad K3 (schwierig) eingestuft. Man benötigt in jedem Fall eine entsprechende Klettersteigausrüstung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie die nötige Kraft.
Für ein noch grösseres Abenteuer besteht von der Chelenalphütte die Möglichkeit, das Sustenhorn zu besteigen. Das ist dann allerdings eine echte Hochtour, für die es entsprechende Erfahrung und Ausrüstung benötigt.
Der Blick in die Urner Alpen bei der Rast auf der Dammahütte ist zu schön. Da fällt es nicht leicht, sich loszureissen und die Wanderung fortzusetzen. Zum Glück gibt es auch unterwegs viele Dinge zu entdecken.
Wir steigen auf dem selben Weg ab. Allmählich kommt der See wieder in Sicht und wir stossen wieder auf den Rundweg.
An der Westseite des Sees gibt es einige mit Ketten versicherte Stellen und Felsplatten bilden den Untergrund.
Schliesslich erreichen wir die Chelenalpreuss, die wir mit Hilfe einer Brücke überqueren und gelangen zum Wegweiser Vorder Röti. In gut 1,5 Stunden kann man von hier aus zur Chelenalphütte wandern. Wir lassen diese Option liegen und biegen rechts ab Richtung Göscheneralp.
Kurz vor der Göscheneralp zweigt der Weg zur Bergseehütte ab, die man in knapp 2 Stunden erreichen kann. Der Weg ist einfach und somit auch gut für Familien mit Kindern oder alle, die sich die Seeumrundung nicht zutrauen sehr gut geeignet.