Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur,
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Das Gasthaus Äscher ist eine Perle inmitten des Alpsteins, einer beeindruckenden Bergkette im Appenzeller Land. Tief in eine Felswand eingebettet, thront das Gasthaus Äscher wie ein Adlerhorst über dem malerischen Seealpsee. Der Weg dorthin verspricht nicht nur grandiose Ausblicke, sondern auch ein unvergessliches Naturerlebnis.
Spätsommerliches Paradewetter, aber eine fiese Erkältung hat Einzug gehalten. Was tun? Zu Hause bleiben und schonen? Wäre vernünftig, kommt aber nicht in Frage. Eine kleine, aber feine Wanderung muss gefunden werden. Da kommt das Gasthaus Äscher im Alpstein gerade recht.
Der Aufstieg von Wasserauen ist mit etwas über 2 Stunden und ca. 750 Höhenmetern kurz. Das kann man sich auch in angeschlagenem Zustand zumuten. Schliesslich versprechen die vielen Sonnenstrahlen und das herrliche Ambiente ihren Beitrag zu einer baldigen Genesung. Wir werden ganz gemütlich machen und uns dann viel Zeit zum Chillaxen nehmen.
Ausgangspunkt zum Gasthaus Äscher: Wasserauen
Nach dem Aufstehen müssen wir nicht hetzen. Zwar sind es bis Wasserauen von Luzern aus etwas mehr als 2 Stunden fahrt. Da die Bahn von der Ebenalp runter aber bis 18 Uhr fährt, bleibt genug Zeit, wenn wir erst gegen 12 Uhr loslaufen. Als wir in Wasserauen eintreffen, sind wir mehr als erstaunt über den großen Andrang. Die Parkplätze sind voll und der Einweiser dirigiert uns auf einen der letzten Plätze am Straßenrand. Gibt’s hier heute etwas umsonst? Findet ein Großereignis statt? Wir sind irritiert. Mit so vielen Leuten hatten wir unter der Woche nicht gerechnet – es ist Freitag und Ende September ist die Hauptsaison längst vorüber.
Dass es um das Gasthaus mittlerweile einen regelrechten internationalen Hype gibt, hatten wir vorher nicht mitbekommen. Wie es dazu kam, ist in einem Bericht von watson nachzulesen. Auf jeden Fall treiben sich – recht ungewöhnlich für eine Berghütte – hier jede Menge Asiaten und Amerikaner herum. Gefördert natürlich auch durch die leichte Erreichbarkeit mit der Bahn. Von der Ebenalp sind es gerade mal 15 Minuten zu Fuß auf gut ausgebautem Weg. Das schaffen auch Turnbeschuhte und Ballerinaträgerinnen locker.
Aufstieg zum Seealpsee
Doch bevor wir Zeugen des bunten Treibens am Äscher werden, steht erst mal der Anstieg bevor. Biene fühlt sich nicht sonderlich fit und so wählen wir die kürzeste Variante zum Seealpsee – über die Fahrstraße. Der andere Weg ist etwa eine halbe Stunde länger und heute sollen die Kräfte so weit als möglich geschont werden.
Die Steigung hält sich in Grenzen und so ist der See schnell erreicht. Malerisch spiegeln sich die Berge auf dem glatten Wasser. Im Hintergrund erhebt sich der Säntis. Noch viereinhalb Stunden – und man wäre auf dem Gipfel. Auch eine Tour, die seit Jahren auf unserer ToDo-Liste steht… sie wird wohl bis nächstes Jahr warten müssen (im Jahr 2022 hat Tobi es endlich geschafft, tatsächlich den Säntis zu erklimmen. Erfahre mehr über seine spannende Rundtour vom Säntis über den Lisengrat und via Schäfler zurück).
Tobi schießt eifrig eine Reihe Fotos, dann wandern wir weiter. Der See liegt noch im Schatten, es ist uns zu kalt zum Hinsetzen. Wir werden bei der Hütte ein ausgiebiges Sonnenbad nehmen.
Als nuff zum Gasthaus Äscher
Kurz nach dem See macht der Weg ernst. Es wird steil. Biene röchelt mit ihrer Erkältung nach Luft. Es trifft sich ganz gut, dass für die vielen Wanderer so einige Drahtseilgeländer angebracht sind. Der Weg ist steinig und oftmals durch die vielen Begeher speckig. Tatsächlich gibt es im Alpstein und insbesondere am Wegstück zwischen Seealpsee und Gasthaus Aescher so viele Abstürze wie wahrscheinlich nirgendwo anders in der Schweiz. Der Weg wird von vielen unterschätzt. Man sollte sich im Klaren sein, dass es sich nicht um einen Spazierweg, sondern einen waschechten Bergwanderweg handelt. Er erfordert gute Wanderschuhe mit entsprechendem Profil sowie Trittsicherheit. Der steile Abhang verzeiht keine Fehler. Statt mit den Gedanken schon bei der nächsten Einkehr zu weilen, ist es ratsam jeden Schritt aufmerksam zu setzen.
Wir erreichen unser Ziel. Wow – das Bauwerk ist wirklich spektakulär.Das Berghaus klebt förmlich mitten in einer steilen Wand. Das haben wir so noch nicht gesehen. Kleiner ist es als erwartet. Und die Terrasse platzt aus allen Nähten. Gut, dass wir unser eigenes Vesper dabei haben. Wir suchen uns ein Plätzchen bei der obligatorischen Gasthausfahne. Dabei entdecken wir zufällig einen Geocache. Ganz ohne Suche. Der Ausblick reicht vom Altmann bis zum Hohe Kasten. Eine zauberhafte Landschaft. Sehr felsig, obgleich man sich am Beginn der Alpen befindet.
Das Gasthaus Äscher ist übrigens nicht nur spektakulär gelegen, es ist auch historisch gesehen interessant. Denn es handelt sich um eines der ältesten Gasthäuser in der Schweiz – bereits seit 1846 ist es in Betrieb, wobei das heutige Gebäude erst 1860 gebaut wurde. Doch auch davor schon wurden in den Höhlen von den dort zurückgezogen lebenden Mönchen Gäste bewirtet.
Als wäre es der Idylle noch nicht genug, erscheint kurz darauf ein Alphornbläser und gibt ein paar Stücke zum Besten – klassiche Älper, aber auch ‚Amazing Grace‘, was speziell bei den asiatischen Gästen so gut ankommt, dass es immer wieder gewünscht wird. Der Musiker scheint sehr gesellig, denn bald kommt er mit Touristen ins Gespräch und lässt einen nach dem anderen mal in sein Horn blasen. Das klingt freilig nicht mehr so idyllisch, sondern mehr nach einem nicht ausgeschlafenen Benjamin Blümchen.
Wir schauen und dösen eine ganze Zeit vor uns hin. Dabei stets den Stand der Sonne im Blick. Denn am Nachmittag liegt das Motiv Äscher im Gegenlicht. Erst wenn die Sonne hinterm Berg verschwindet, kann man gute Bilder machen. Jedoch darf sie auch nicht zu lange weg sein, sonst wird alles dunkel. Der richtige Moment muss abgepasst werden.
Das Wildkirchli
Die letzten Minuten warten wir direkt oben bei der Hütte. Es ist amüsant, die ganzen Chinesen mit ihren Fotoapparaten zu beobachten. Da wird sich in Pose gesetzt, durchs Haar gestrichen, der Kopf schiefgelegt. Ganz schön eitel, die Touris aus Fernost. Und dann ist der große Moment gekommen, in dem Tobi seine Kamera zückt. Gefühlte tausend Klicks später, scheint das Bild im Kasten und wir machen uns auf den Weg zur Ebenalp. Der Weg dorthin ist kurz, aber dafür sehr spektakulär. Die ersten Meter führen direkt an der Felswand entlang. Geteert, breit und mit solidem Geländer versteht sich. Schon nach wenigen Minuten erreicht man das Wildkirchli. Eine Höhlenkapelle, die es seit dem 17. Jahrhundert gibt. Bis heute werden dort regelmässig Gottesdienste gefeiert (Termine auf der Homepage der Ebenalp). Ein ganz bezaubernder Platz.
Doch das ist nicht das letzte Highlight, das auf dem Weg wartet. Bevor man die Ebenalp erreicht, ist noch ein Teil der Wildkirchlihöhlen zu durchqueren. Den Infotafeln nach, waren die Höhlen früher ein beliebter Bärentreffpunkt bzw. Winterschlafplatz. Außer dem Schatten eines Bären ist uns heute kein Meister Petz begegnet, worüber wir ehrlich gesagt ganz froh sind.
Das war es nun aber wirklich für den heutigen Tag. Wir schweben in wenigen Minuten mit der Gondel nach unten und fahren kraftaufgetankt nach Hause.
Fakten kompakt: die wichtigsten Informationen auf einen Blick
Wie kommt man zum Äscher Wildkirchli?
Der kürzeste Weg zum Äscher führt von der Ebenalp (erreichbar mit der Bergbahn ab Wasserauen) in ca. 20 Minuten zum Gasthaus. Der Weg ist nicht schwierig und gut gesichert.
Schöner, aber auch deutlich anstrengender und schwieriger ist die oben beschriebene Wanderung über den Seealpsee und weiter zum Gasthaus Äscher. Diese Variante ist nur mit entsprechender Bergausrüstung (insbesondere gute Wanderschuhe!) und Erfahrung zu empfehlen. Der Weg führt durch Steilgelände, in dem jeder Fehltritt fatal enden kann.
Wie hoch ist der Äscher?
Das Gasthaus Äscher befindet sich auf 1587 Metern Höhe.
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