Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen
und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur,
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Der Waldstätterweg bietet eine hervorragende Gelegenheit, den Vierwaldstättersee in all seinen Facetten im Rahmen einer Seeumrundung kennen zu lernen. Auf 6 Tagesetappen führt der Weg von Brunnen am Fuss der Rigi entlang nach Küssnacht, dann durch Luzern weiter auf den Bürgenstock und endet schliesslich am Geburtsort der Schweiz, dem geschichtsträchtigen Rütli. Gemütliche Uferwege, dunkle Wälder, grüne Wiesen, Aussicht von oben und sogar eine imposante Schlucht – für landschaftliche Abwechslung ist gesorgt. Und ganz nebenbei durchquert man neben vielen kleinen Örtchen mit Luzern eine der beliebtesten Touristenstädte der Welt.
Vorbereitung auf den Waldstätterweg
Routenplanung
Der Waldstätterweg ist in das hervorragende Wegenetz der Schweiz integriert und bestens ausgeschildert. Man folgt einfach dem grünen Wanderweg Nummer 98. Wenn man sich dazu noch die Zwischen- und Etappenziele merkt, ist ein Verlaufen quasi unmöglich. Zusätzliche Sicherheit verleiht eine Navigationsapp auf dem Smartphone. Wir nutzen für die Orientierung unterwegs die App OsmAnd und kommen damit sehr gut zurecht.
Wie viele Etappen man schneidet, hängt davon ab, ob man die Umrundung möglichst zackig durchziehen oder lieber geniessen möchte. Wir haben uns für 6 Etappen entschieden, die jeweils so um die 4-6 Stunden Wanderzeit umfassen. Die technischen Anforderungen des gesamten Weges sind sehr moderat. Oftmals handelt es sich um breite Forst- oder Uferwege oder gut angelegte Wanderpfade. An ein paar wenigen Stellen ist dennoch etwas Trittsicherheit gefragt. Ganz wackelig sollte man nicht auf den Beinen sein. Um den Weg geniessen zu können, muss man zudem ausreichend Kondition für mehrstündige Wanderungen und den einen oder anderen Höhenmeter mitbringen.
Unterkünfte
Wer den Waldstätterweg als Mehrtageswanderung am Stück machen möchte, benötigt selbstverständlich für die Nächte ein Dach über dem Kopf. Da die Gegend rund um den Vierwaldstättersee touristisch mehr als gut erschlossen ist, gibt es in jedem Ort, den man durchwandert, zahlreiche Hotels und Pensionen. In der Hauptsaison empfehlen wir allerdings, die Unterkunft frühzeitig zu reservieren, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Wir selbst haben den Weg in Form von Tageswanderungen erkundet und sind jeden Abend zu unserem Basislager in Luzern zurückgekehrt. Das hat den Vorteil, dass wir neben den schönen Wanderungen zahlreiche Fahrten mit dem Schiff auf dem Vierwaldstättersee geniessen konnten 😉
Gepäck
Wir haben den Waldstätterweg wie gesagt in einzelne Tageswanderungen gestückelt, da uns die Zeit fehlte, die Wanderung am Stück zu unternehmen. Aus dem Grund waren wir nur mit kleinem Gepäck unterwegs. Für eine Mehrtageswanderung muss man seine sieben Sachen stets mit sich tragen. Als Anregung kann unsere Packliste für Hüttentouren dienen. Wem das Gepäck zu schwer ist, der kann die Wanderung mit Gepäcktransport buchen.
Der Waldstätterweg startet am Hafen von Brunnen, von woaus man einen wunderschönen Blick auf den Vierwaldstättersee und auf den Urner See hat. Der Urner See ist quasi ein Wurmfortsatz des Vierwaldstättersees. Wenn man das gesamte Gewässer umrunden möchte, kann man an den Waldstätterweg noch den Weg der Schweiz dranhängen, was zwei weitere Wandertage bedeutet. Diese Erweiterung lohnt sich auf alle Fälle, kann man doch im südlichen Teil bereits ein bisschen mediterrane Luft schnuppern.
Zunächst flaniert man an der Uferpromenade entlang, dann steigt der Weg in höhere Lagen auf und man hat aus der Vogelperspektive einen weiten Blick über den See. Ein kurzer Zwischenabstieg erfolgt nach Gersau, dann geht es wieder in die Höhe bis wir schliesslich nach ca. 5h Wanderzeit Vitznau erreichen.
Etappe 2: Vitznau – Küssnacht
„Durch diese hohle Gasse muss er kommen“ – auf Tell’s Spuren
Wie auch in der ersten Etappe verläuft das Wegstück Vitznau-Küssnacht selten unmittelbar am Seeufer. Die Bezeichnung Seeumrundung ist folglich nicht gleichbedeutend mit Uferpromenade! Für die Aussicht auf den See ist das nur von Vorteil. Denn aus der Vogelperspektive aus der Höhe sieht man oft mehr als wenn man sich die ganze Zeit in Ufernähe bewegt.
Direkt bei Vitznau beginnt ein verhältnismässig kräftiger Anstieg zum Aussichtspunkt Wilen. Anschliessend verschwindet der Weg im Wald und es geht über Stock, Stein und ein paar Treppen wieder hinab. Eine der wenigen Stellen des Weges, an der tatsächlich ein bisschen Trittsicherheit gefragt ist.
In Weggis kann man gemütlich am See sitzend die Seele baumeln lassen. Das letzte Teilstück über Greppen nach Küssnacht geht leider oft direkt an der Straße entlang und ist weniger schön. Dafür wartet in Küssnacht Tell’s berühmte Hohle Gasse auf den literarisch und kulturell interessierten Wanderer. Sie liegt nicht unmittelbar am Waldstätterweg, aber wenn man schon mal in Küssnacht am Rigi ist, sollte man sich den sagenumwobenen Ort nicht entgehen lassen. In einem Pavillon kann man sich in mehreren animierten Schaukästen kurzweilig die Geschichte rund um Tell näher bringen lassen.
Nachdem wir in Küssnacht mal wieder das Ufer des Sees gestreift haben, geht es zu Beginn der dritten Etappe wieder weg vom See. Der Waldstätterweg durchstreift Felder und Wälder. Immer wieder mit tollen Aussichten auf den Vierwaldstättersee und seine bekannten Berge wie Rigiund Pilatus.
Als erstes Highlight des Tages wartet in Meggen Schloss Meggenhorn auf uns. Wie ein Märchenschloss thront es oberhalb des Sees. Das Panorama wird perfekt ergänzt durch den Pilatus.
Am Ende des Tages erreichen wir über die Uferpromenade Luzern. Eine der beliebtesten Städte bei Touristen aus aller Welt. Insbesondere Reisende aus Asien lieben die Lichterstadt und strömen zu tausenden durch die Gassen der Stadt. Und über die bekannte Kapellbrücke!
Etappe 4: Luzern – Stansstad
Über den Renggpass
Die nächste Etappe beinhaltet unsere Spaziergehrunde, die wir in drei Jahren Leben in Luzern unzählige Male gegangen sind. Die Lieblingsbilder aus dieser Zeit wollen wir euch nicht vorenthalten. Deshalb haben wir ein paar Bilder mehr ausgewählt als bei den anderen Wegstücken.
Nach der Luzerner Innenstadt geht es am Seeufer entlang. Bald passiert man die sog. Ufschötti, eine grosse Parkanlage mit Badestrand. Und das sogar kostenlos. So etwas gibt es nicht oft in der Schweiz!
Danach führt der Weg zum Tribschenhorn, wo man das Wagnermuseum findet. In diesem Haus hat Richard Wagner mit seiner Familie für einige Jahre gewohnt. Ein schönes Plätzle hat er sich ausgesucht – das hat sicher die Inspiration für viele seiner Werke beflügelt.
Diverse knallig rote Sitzbänke laden dazu ein, sich ein paar Minuten (oder auch länger) hinzusetzen und das Treiben auf dem See zu beobachten.
Wer nicht zu den absoluten Nachteulen gehört, sollte sich überlegen, zeitig in der Frühe vor Sonnenaufgang aufzubrechen. Das Farbenspiel auf dem See in der Dämmerung sucht seinesgleichen.
Sobald die ersten Sonnenstrahlen über die Berge blitzen, erkennt man den Wahrheitsgehalt des Sprichworts ‚Morgenstund hat Gold im Mund‘. Der Blick über den See Richtung Bürgenstock und Rigi ist immer wieder fantastisch – auch wenn man ihn jeden Tag beim Spaziergang geniessen kann. Davon kriegt man nie genug!
Sobald wir den höchsten Punkt am Rand des Bireggwalds erreicht haben, geht es auch schon wieder nach unten in Richtung Felmis und Kastanienbaum. Der See verschwindet eine Weile aus unserem Blickfeld. Dafür rückt der Pilatus in Szene.
In Ennethorw streift der Waldstätterweg wieder kurz das Seeufer, um schon bald wieder Richtung Renggpass anzusteigen. Vor dem Pass steht eine kleine Kapelle, die dazu einlädt, einen Moment inne zu halten.
Vom Renggpass geht es hinunter zum Alpnachersee, der ein Ausläufer des Vierwaldstättersees ist und deshalb selbstverständlich ebenfalls umwandert werden möchte. Der Weg bleibt sich in seinem beständigen Auf und Ab treu. Das Trügerische ist, dass man auf der kleinen Karte auf dem Handy keine Höhenlinien sieht und so die Höhenunterschiede oftmals unterschätzt. Und so sind wir schliesslich froh, als wir den Bahnhof von Stansstad erreichen.
Etappe 5: Stansstad – Beckenried
Über den Bürgenstock
Bei dieser Etappe wartet der bisher anstrengendste Anstieg auf uns. Von Stansstad aus geht es als nuff in Richtung Bürgenstock.
Bereits im 19. Jahrhundert nahmen die Anfänge des Tourismus auf dem Bürgenstock ihren Lauf. Die Liste der prominenten Gäste, die in einem der noblen Hotels logierten, ist lang. Sean Connery, Audrey Hepburn, Konrad Adenauer – alle waren sie hier.
Gerade erst (2017) wurde das neue Bürgenstock Resort eröffnet, das neben mehreren Hotels auch Boutiquen und ein Konferenzzentrum beherbergt.
Nachdem wir auf der Terrasse des Resorts auf einer Sonnenliege frische Energie getankt haben, geht es weiter in Richtung Hammetschwand. Wer sich die Mühen des Aufstiegs sparen will, kann den spektakulären Weg entlang der steilen Felsen nehmen und mit dem Lift nach oben schweben.
Auf dem Hammetschwand erwartet uns eine grandiose Aussicht über den Vierwaldstättersee. Vom Pilatus über Luzern bis hin zur Rigi haben wir alles fest im Blick. Für eine kleine Stärkung sorgt ein Gasthaus. Oder man grilliert sein Würstchen an der Feuerstelle selbst.
Nachdem wir uns an den grandiosen Ausblicken satt gesehen haben (was eigentlich unmöglich ist, aber irgendwann muss man ja mal wieder nach Hause), steigen wir ab und es geht via Ennetbürgen nach Beckenried.
Etappe 6: Beckenried – Rütli
Zur Wiege der Schweiz
Auf geht’s zur letzten Etappe des Waldstätterwegs! Sie startet in Beckenried. Wer früh morgens unterwegs ist, wird von den ersten wärmenden Sonnenstrahlen begrüsst und kann den See und die Berge in einem besonderen golden glitzernden Licht bewundern. Leider führt der Weg schon bald ein ganzes Stück relativ nah an der Schnellstrasse entlang. Solche Passagen gehören dazu, jedoch sind wir froh, als die Autos im Seelisbergtunnel verschwinden und wir die Risletenschlucht erreichen.
Die Risletenschlucht ist eines der Highlights dieser Etappe. Mächtig tosend rauscht das Wasser über mehrere Wasserfälle nach unten. Mangels Stativ können wir leider an dieser Stelle keine Beweisfotos präsentieren. Für scharfe Bilder aus der freien Hand war es in der Schlucht zu dunkel und ehe wir völlig verwackelte Bilder einstellen, seht euch lieber das Original an!
Am Ende der Schlucht geht es durch den Wald ganz schön als nuff. Wem es in der Risletenschlucht zu kühl war, dem wird nun Abhilfe geschaffen. Sobald man den Wald hinter sich lässt, fallen die beiden Mythen ins Auge, die ihre Umgebung um einige Höhenmeter überragen. Kaum zu glauben, dass der so unnahbar erscheinende Grosse Mythen ohne jegliche Kletterei auf einem gut machbaren Weg zu erklimmen ist. Auf seinem Gipfel erwartet einen sogar eine Hütte mit leckeren Nussgipfeli.
Zur Rast bietet sich das unterhalb von Seelisberg malerisch am See gelegene Wirtshaus zur Treib an. In Treib legen auch direkt die Schiffe an. Ursprünglich war es ein Hafen zum Schutz vor dem oft starken Föhnsturm auf dem Urnersee, dem Wurmfortsatz des Vierwaldstättersees Richtung Süden. Wer sich zu schwach fühlt, die letzten Kilometer bis zum Rütli auf eigenen Füssen zu erreichen, hat die Gelegenheit auf dem Seeweg etwas abzukürzen.
Viel schöner ist es natürlich, auch die letzten Kilometer zu Fuss zurückzulegen, entgehen einem doch andernfalls wunderschöne Ausblicke auf den herrlichen See. So kann man nochmal in vollen Zügen das von Bergen umrahmte leuchtend blaue Wasser geniessen.
Den Endpunkt des Waldstätterwegs bildet einer der geschichtsträchtigsten Orte der Schweiz: die Rütliwiese. Auf ihr schworen der Sage nach am 1. August des Jahres 1291 Vertreter der Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden den ewigen Bund der Waldstätte. Aus diesem Grund ist der 1. August der Nationalfeiertag der Schweiz, der vielerorts mit Festaktivitäten und grossem Feuerwerk gefeiert wird. Einmal im Jahr findet zur Erinnerung an den Rütlischwur auf der Rütliwiese das sog. Rütlischiessen statt.
Als krönenden Abschluss der Wanderung fahren wir mit dem Dampfschiff zurück nach Luzern und lassen die Stationen des Weges vom Wasser aus nochmal Revue passieren. Brunnen, Vitznau, Meggen – all die schönen Orte, die wir auf dem Weg um den Vierwaldstättersee durchwandert haben, steuert das Schiff auf seiner Reise an. Fast könnte ein bisschen Wehmut aufkommen, weil das Unternehmen ‚Waldstätterweg‘ nun beendet ist. Doch mit dem Waldstätterweg wurde schliesslich noch nicht das gesamte Gewässer umrundet. Es fehlt noch der südlichste Zipfel, der Urner See genannt wird. Für diesen Part wurde zum 700-jährigen Jubiläum der Schweiz der ‚Weg der Schweiz‚, beschildert mit der grünen Nr. 99, eingerichtet. Es bietet sich an, die zwei Etappen noch anzuhängen und damit die Seeumrundung komplett zu machen.
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