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Grandiose Höhenwanderung im Engadin
Die Wanderung von Muottas Muragl zur Alp Languard bietet Ausblicke auf die Engadiner Seen und die Berninakette. Sie eignet sich hervorragend für gemischt sportliche Gruppen, da es eine leichte und eine anspruchsvollere Variante der Wanderung gibt. Wir stellen beide Varianten vor.
Muottas Muragl – Topaussichtspunkt auf die Engadiner Seenplatte
Der Tag beginnt mit einer Fahrt mit der Standseilbahn auf den Muottas Muragl. Die Talstation am Punt Muragl ist mit Bus, Bahn oder dem PKW zu erreichen. Auf dem Muottas Muragl erkunden wir erst einmal die einschlägigen Aussichtspunkte und lassen unsere Augen weit über die Engadiner Seenplatte schweifen. Die Sicht übers Oberengadin von hier oben ist wunderschön – fast zu schade, um gleich loszuwandern.
Wir wandern zunächst gemeinsam ins Val Muragl. Nach der Überquerung der Ova da Muragl teilt sich der Weg. Tobi wird den Weg über die Segantinihütte nehmen, während Biene via Unterer Schafberg geht. Letzterer hat weniger Höhenmeter und ist technisch einfacherer als die Variante über die Segantinihütte.
Von Muottas Muragl zur Alp Languard via Unterer Schafberg
Der Weg verläuft zunächst beinahe ohne auf und ab am Berghang entlang. Es stellt sich schnell heraus, dass er auch bei grösseren Gruppen sehr beliebt ist. Und so zuckelt Biene die erste Zeit hinter einer Karawane aus ca. 15 Leuten her. Zum Glück sind es Einheimische, die nicht ganz so langsam laufen. Trotzdem ist Biene froh, als die Gruppe eine Pause macht und es vorbei kommt.
Muottas Muragl verschwindet recht bald aus der Sicht und das Val Roseg, in dem man ebenfalls sehr schön wandern kann, kommt ins Blickfeld.
Bis zum Unteren Schafberg herrscht reger Betrieb in beide Richtungen. Dort kehren die meisten erst einmal ein und die Wanderung wird etwas einsamer. Nach ein paar Metern geht es durch einen kleinen Tunnel, bevor kurz vor der Alp Languard noch einige Höhenmeter Aufstieg warten.
Während auf dem Muottas Muragl die zahlreichen Engadiner Seen ins Auge stachen, ist die Aussicht auf der Alp Languard deutschlich alpiner. Die Berninakette spielt hier die erste Geige und verzaubert mit in strahlendes Weiss gehüllten Gipfeln.
Neben dem genialen Bergblick dreht sich auf der Alp Languard alles um den Steinbock. Kein Wunder, denn wir befinden uns oberhalb von Pontresina mitten im Steinbock-Paradies. Im Val Languard lebt die grösste Steinbockkolonie der Schweiz. Doch wir haben heute kein Glück und treffen lediglich ihre holzgeschnitzten Kumpels.
Die Wanderung von Muottas Muragl zur Alp Languard via Unterer Schafberg ist etwas kürzer als die Variate über die Segantinihütte. Nach etwas 2 Stunden ist die Alp Languard erreicht und Biene macht es sich auf einer Holzliege beim Steinbockspielplatz bequem und lässt sich bei besten Aussichten die Sonne auf den Pelz brennen, während Tobi über WhatsApp verlauten lässt, dass er spontan noch einen Abstecher auf eine der „Schwestern“ macht.
Von Muottas Muragl zur Alp Languard via Chamanna Segantini
Der Weg zur Segantini-Hütte ist reine Fleißarbeit: unzählige Zick-Zacks führen auf gutem Weg hinauf. Auch wenn schon etwas Schnee in der Spur ist, ist es nur eine dünne Auflage, die das Laufen nicht beeinflusst. Deswegen komme ich auch recht schnell vorran.
Früher als geplant erreiche ich die Chamanna Segantini, die auf einem Absatz mit wunderbarem Blick ins Tal thront. Auf der anderen Talseite sieht man den Piz Ot aufragen.
Nach einer kleinen Pause entscheide ich mich, den Weg bis zum Westgipfel der Las Sours noch zu gehen. Kurz Biene Bescheid gegeben und Abflug. Der Weg ist mit T3 bewertet, aber durch den Schnee, der hier oben schon etwas dicker ist, ist die Wegfindung schwerer. Vor allem, weil es noch nicht so viele Spuren gibt. Beim letzten Drittel zum Gipfel muss man dann auch etwas aufpassen, dass man richtig läuft. Hier vom Weg abzukommen und auszurutschen wäre nicht so lustig.
Auf dem Gipfel hat man einen wunderbaren Blick zum Piz Muragl. Man könnte auch noch weiter auf den höheren Ostgipfel der Las Sours, aber dafür muss man sich durch IIIer Gelände abseilen. Und ausserdem wartet doch Biene! Es muss bestimmt schon kurz vor der Alp Languard sein. Also nix wie runter, gleicher Weg wie beim Aufstieg.
Ab der Abzweigung zu den Las Sours geht der Weg gut machbar eng am Hang entlang. Nur bei einer Stelle muss man ein bisschen kraxeln. Sportliche Wanderer schaffen das auch ohne Hand. Ansonsten immer schön abwärts bis man von weitem das Bienchen winken sieht. Es liegt schon im Liegestuhl und wartet.
Zur Chamanna Paradis
Glücklich wieder vereint wollen wir als nächstes eine Runde über die Chamanna Paradis drehen. Diese Wanderung dauert knapp zwei Stunden und lässt sich gut mit der Wanderung ab Muottas Muragl kombinieren.
Ab der Alp Languard geht es ins Val Languard hinein. Als der Weg zur Chamanna Paradis nach rechts abzweigt, überlegen wir kurz, ob wir zunächst noch weiter links haltend zum Lej Languard wandern sollen. Da Biene gerade mit einer Erkältung zu kämpfen hat, lassen wir den Abstecher sein und machen uns direkt auf den Weg zur Hütte.
Die Chamanna Paradis ist ein Alpbeizli ohne Übernachtungsmöglichkeit. Von der Terrasse aus hat man freie Sicht auf die Berninakette mit den bekannten Gipfeln Piz Palü und Piz Bernina. Der vorgelagerte Munt Pers – immerhin auch ein 3000er – wirkt gegen die Giganten fast schon mickrig.
Auf der anderen Talseite sehen wir den Piz Languard, einen relativ einfach zu besteigenden 3000er, und kurz unterhalb des Gipfels die Georgyhütte. Sicher auch ein Ziel, das wir in den nächsten Jahren mal ins Auge fassen werden.
Nachdem wir ein grosses Stück feinen Rüeblikuchen verdrückt haben, begeben wir uns auf den Abstieg. Wir entscheiden uns, nicht zurück zur Alp Languard zu gehen, um den Sessellift zu nehmen, sondern steigen über den Röntgenweg nach Pontresina ab.
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