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Die Steinbocktour führt auf ca. 60 km Länge vom Fellhorn bei Oberstdorf in einem grossen Bogen durch die Allgäuer Alpen. Nach 6 Etappen endet die Hüttenwanderung wieder hoch über Oberstdorf beim Nebelhorn.
Eher gemütliche Etappen über saftig grüne Almwiesen und Etappen mitten durch steilaufragende schroffe Felsen in karger Landschaft wechseln sich auf der Steinbocktour ab. Das Allgäu bietet auf engstem Raum Gegensätze wie kaum eine andere Alpenregion.
Bei der Steinbocktour handelt es sich um eine teils hochalpine Wanderung. Man benötigt zwar keine Kletterkenntnisse. Auch kann man Steigeisen und Pickel (zumindest zur Hauptsaison im Sommer) getrost zu Hause lassen. Denn der Schwarzmilzferner, der einzige kleine Gletscher, den wir überqueren werden, ist spaltenfrei. Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und eine gute Kondition sind jedoch Grundvoraussetzung, um auf dem Weg zu bestehen. Wer bereits Erfahrung aus der einen oder anderen Bergwanderung mitbringt, kann sich die Steinbocktour aber durchaus als erste Hüttenwanderung zutrauen. Für uns war es damals auch das erste Mal, dass wir uns für mehrere Tage in die Berge gewagt haben.
Höhepunkte der Steinbocktour
Fiderepasshütte und ggf. die erste Hüttenübernachtung
Für uns war der erste Höhepunkt der Steinbocktour zweifelsohne die Nacht in der Fiderepasshütte, weil es unsere erste Hüttenübernachtung war. Wir wussten damals noch gar nichts über die Gepflogenheiten auf einer Berghütte und haben so manchen Anfängerfauxpas begangen. Damit Dir das nicht auch passiert, haben wir einen Hüttenguide für Anfänger zusammengestellt.
Der Krumbacher Höhenweg
Am zweiten Tag wandern wir über den Krumbacher Höhenweg zur Mindelheimer Hütte. Der Höhenweg ist der einfachste Verbindungsweg zwischen der Fiderepasshütte und der Mindelheimer Hütte. Unterwegs bieten sich grandiose Ausblicke hinüber zum Allgäuer Hauptkamm, dem wir uns am nächsten Tag nähern werden.
Wer es lieber sportlicher und abenteuerlicher mag, kann alternativ von der Fiderepasshütte über den Mindelheimer Klettersteig zur Mindelheimer Hütte gelangen. In dem Fall hat man es aber mit einem echten Klettersteig zu tun. Das bedeutet, man muss die entsprechende Ausrüstung in Form von Helm*, Klettersteigset* und Gurt* dabei haben. Und diese während der ganzen Steinbocktour mitschleppen. Voraussetzung sind ausserdem Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.
Am dritten Tag der Steinbocktour wandern wir über den Schrofenpass (1688m), der Deutschland mit Österreich verbindet. Bereits im 18. Jahrhundert nutzten Säumer und ihr Vieh den Passübergang, um aus den Orten um Lechleiten, Lech, Warth und Schröcken nach Oberstdorf zu gelangen und dort Waren zu verkaufen bzw. einzukaufen. Der einstmals breite Weg ist mittlerweile nur noch ein schmaler Pfad. Im zweiten Weltkrieg wurden Teile gesprengt, die heute mit Hilfe von Aluminiumleitern überwunden werden.
Der Heilbronner Höhenweg – der Höhepunkt der Steinbocktour
Der unbestrittene Höhepunkt der Steinbocktour – sowohl was die erreichte Höhe als auch den Erlebniswert angeht – erwartet uns auf Etappe 4: der Heilbronner Höhenweg. Der Weg führt bestens versichert mitten durch schroffe Felswände und bietet jede Menge leichte Kraxelei. Schliesslich überquert man mit dem Schwarzmilzferner den letzten Minigletscher des Allgäus. Mehr Bergerlebnis geht nicht!
Laufbacher Eck Weg
Auf der letzten Etappe vom Prinz Luitpold Haus zum Edmund Probst Haus zeigt sich das Allgäu auf dem Laufbacher Eck Weg nochmal von seiner schönsten Seite. Allgäuer Grössen wie die viergipflige Höfats und der formschöne Schneck können bewundert werden.
Gipfel auf der Steinbocktour
Für Gipfelsammler bieten sich auf der Steinbocktour auf jeder Etappe Möglichkeiten, den einen oder anderen Gipfel zu erklimmen. Ob kleine Abstecher wie der von der Mindelheimer Hütte aufs Kemptner Köpfle (Tag 2) oder grössere wie der aufs Hohe Licht (Tag 4) – jeder Wanderer kann selbst entscheiden, wie viel Körner er noch für zusätzliche Anstrengungen übrig hat.
Hier die Gipfelmöglichkeiten je Etappe in Kurzform. Mehr Details gibt es in den Artikeln zu den einzelnen Etappen:
Tag 1:
Warmatsgundkopf(Kanzelwand), 2059m, im Rahmen des Zwei-Länder Sportklettersteigs. Nur für sehr geübte Klettersteiger. Schwierigkeit C/D.
Tag 2:
Schafalpenköpfe im Rahmen des Mindelheimer Klettersteigs. Der erste ist 2272 Meter, der zweite 2302 und der dritte Schafalpenkopf 2320 Meter hoch. Schwierigkeit C.
Kemptner Köpfle (2192m) als Abstecher von der Mindelheimer Hütte, T2+
Tag 3:
Biberkopf (2599m): Deutschlands südlichster Gipfel. T4, nur für erfahrene und trittsichere Berggänger
Tag 4:
Hohes Licht (2351m, Abzweig kurz vor dem Heilbronner Törle, T3/T4, ca. 1,5 Stunden zusätzlich)
Mädelegabel (2645 m, Abzweig beim Schwarzmilzferner, T4, ca. 1 Stunde)
Steinschartenkopf (2615m), direkt am Heilbronner Weg
Bockkarkopf (2608m), direkt am Heilbronner Weg
Gipfelmöglichkeiten ab der Kemptnerhütte (ggf. als Zusatztag)
Grosser Krottenkopf (2656m): der höchste Gipfel der Allgäuer Alpen. T3.
Muttlerkopf (2368m). T3.
Steinbock, Murmeltier und Co
Und zu guter Letzt darf natürlich das tierische Highlight nicht fehlen, das dem Weg seinen Namen gab: der Steinbock. Eine 100%ige Garantie, die sog. ‚Artisten der Felswände‘ zu sehen, gibt es freilich nicht. Doch die Chancen auf eine Begegnung stehen gut, zumal die Steinbockpopulation in den bayerischen Alpen stetig wächst. Eine sehr erfreuliche Entwicklung, denn Steinböcke waren im 19. Jahrhundert fast im gesamten Alpenraum ausgerottet. Die angeblich heilsame Wirkung nicht nur ihrer Hörner (sogar ihrem Kot wurden heilende Kräfte zugesprochen!) sorgte dafür, dass Steinböcke unerbittlich gejagt wurden.
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Etappen des Steinbockwegs
Die Etappen des Steinbockwegs sind durch die vorhandenen Hütten relativ festgelegt. Anders als zum Beispiel beim Dolomiten Höhenweg Nr.1, bei dem man durch ein engmaschiges Hüttennetz die Etappen sehr flexibel zusammenstellen kann, gibt es bei der Steinbocktour nicht so viele Ausweichmöglichkeiten. Man kann allenfalls statt die Rappenseehütte die Enzianhütte (mit Wellnessbereich!) ansteuern oder am Ende des Heilbronnerwegs im Waltenberger-Haus übernachten (statt Kemptner Hütte).
Nachfolgend unsere Berichte zu den einzelnen Teilstücken:
Die Saison für die Steinbocktour ist im Sommer, von Juli bis September. Da die Tour recht bekannt und das Zeitfenster nicht allzu groß ist, sollte man beizeiten reservieren. Das kann man ganz einfach über’s Internet selber machen (auf den Hüttenseiten individuell buchbar) oder bei einem der Gruppenanbieter (siehe unten).
Pfingsten bis ca. Mitte Oktober und 25.12. bis Ostern
nein
nein
Die Preise für die Übernachtung im Lager bewegen sich für Alpenvereinsmitglieder zwischen 15-20 Euro. Im Gegensatz zu den Schweizer Berghütten, bei denen in der Regel Halbpension gebucht werden muss, kann man in den meisten Allgäuer Hütten à la carte essen. Das hat den Vorteil, dass man nach der Ankunft auf der Hütte direkt essen kann, wenn man hungrig ist. Ausserdem kommt man in der Regel deutlich günstiger weg, da man nicht zu einem 3-Gang-Menü genötigt wird. Wer genug freie Kapazität hat, kann sein Vesper auch selbst mitbringen.
Hin- und Wegkommen
Das Praktische (besonders für Autofahrer) bei der Steinbocktour ist, dass man in Oberstdorf startet und am Ende in Oberstdorf wieder rauskommt. Man kann das Auto zum Beispiel am Parkplatz der Fellhornbahn abstellen und nach der letzten Etappe von der Talstation der Nebelhornbahn mit dem Bus zurückkehren.
Parkmöglichkeiten für Hüttenwanderer in Oberstdorf
Hier ein Auswahl an Parkplätzen in Oberstdorf, die zum Langzeitparken genutzt werden können. Keine Gewähr für die Angaben von Preis und maximaler Parkdauer!
P1 Oberstdorf: 6,50€ pro Tag, Höchstparkdauer 14 Tage. Im Parkticket inklusive ist die kostenfreie Fahrt für 2 Erwachsene und 2 Kinder mit dem Ortsbus.
Talstation Fellhornbahn, Parkplatz Faistenoy: das Parkticket kostet 20€ pro Tag. Es kann am Automat oder über die Parkster-App gelöst werden. Maximale Parkdauer 10 Tage
Tiefgarage Eissportzentrum (bei der Nebelhornbahn): 20 € pro Tag. Höchstparkdauer 5 Tage.
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kann von Oberstdorf Bahnhof mit dem Bus zur Fellhornbahn gelangen.
Ausrüstung für die Steinbocktour
Für die Steinbocktour benötigt man neben der normalen Wanderausrüstung keine spezielle Ausrüstung. Es braucht nur etwas mehr Kleidung als auf einer Tageswanderung und eventuell – je nach Sauberkeitsbedürnis – etwas Rei in der Tube 😉
Die richtige Jahreszeit für die Steinbocktour
Die klassische Jahreszeit für Hüttenwanderungen ist der Sommer und frühe Herbst. Das gilt auch für die Steinbocktour. Erst wenn die Wege (zumindest weitgehend) schneefrei sind, ist eine sichere Begehung der Tour möglich. Auch die Hütten sind nur in der warmen Jahreszeit bewartet. In der Regel öffnen sie etwa Mitte/Ende Juni und schliessen wieder Mitte/Ende September. Abhängig von den Witterungsverhältnissen des jeweiligen Jahres können sich der Saisonstart und das -ende auch mal verschieben.
Die Steinbocktour – Individuell oder geführt
Es ist kein Problem, die Steinbocktour selbständig zu wandern. Wenn wir das geschafft haben, dann kannst Du das auch! Unterwegs haben wir jeden Tag mehr oder weniger die selben Personen getroffen – immerhin startet man am gleichen Tag und sooo viele Hütten zur Auswahl hat es nicht. Wem aber die losen Bekanntschaften zu wenig sind und lieber jeden Abschnitt mit den gleichen Leuten unternehmen möchte, dem sei eine Gruppenreise empfohlen. Anbieter gibt es wie Sand am Meer, zum Beispiel:
Eine gebuchte Wanderreise hat den Vorteil, dass man sich selbst um nichts kümmern muss. Sämtliche Unterkünfte werden vom Veranstalter organisiert, während man beim Selbstbuchen manchmal ein bisschen jonglieren muss, um auf jeder Hütte einen Platz zu bekommen. Vor allem, wenn man als Gruppe an den Start geht, muss man sich auf jeden Fall frühzeitig um die Reservierungen kümmern (siehe Tipps für Hüttenwanderungen).
Für Anfänger bietet eine geführte Tour den Vorteil, dass ein ausgebildeter Wander-/Bergführer dabei ist, der Tipps geben und unterwegs an kniffligen Stellen Hilfestellung leisten kann. Man fühlt sich gut aufgehoben unter den Fittichen eines erfahrenen Begleiters.
Allerdings muss man ganz klar sagen, dass geführte Wanderungen ihren Preis haben. Die Steinbocktour schlägt mit fast 900 Euro pro Person zu Buche. Wenn man das als Paar machen möchte, sind schon mal fast 2000 Euro weg. Dazu kommt noch die Anreise, Getränke, Lunchverpflegung und ggf. Parkgebühren. In Eigenregie kommt man deutlich günstiger weg.
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