Biene

Biene

Die Autorin dieses Artikels

Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur, maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich




*Dieser Artikel enthält Werbelinks mit unseren Empfehlungen. Mit der Buchung/dem Kauf über einen der Links erhalten wir eine kleine Provision, mit der du unsere Arbeit unterstützt. Dich kostet es natürlich nichts extra! Danke für deine Unterstützung!

Die Wanderung auf den Nuvolau und weiter zu den Cinque Torri entspricht der vierten Etappe des Dolomiten Höhenwegs Nr. 1. Die Wanderung ist aber ebenso gut als Tageswanderung machbar. Es kommt lediglich ein zusätzlicher Abstieg zum Falzaregopass hinzu. Wir haben die Variante ‚Tageswanderung‘ auch schon gemacht – davon stammen auch die Schönwetterbilder.

Die Sonne legt heute mal eine Pause ein. Bewölkt und teils im Nebel führt uns der Weg über den Nuvolau zu den Cinque Torri.

Toureninfo

Start:

Ziel:

Dauer:

Distanz:

Aufstieg:

Abstieg:

Wegverlauf:

Einkehrmöglichkeiten:

Anforderungen:

Ausrüstung:

GPX Herunterladen

Ausgangspunkt Falzaregopass

Für alle, die auf dem Dolomiten Höhenweg Nr. 1 unterwegs sind, gilt es zunächst, hinunter zum Falzaregopass zu kommen. Wir hätten die Möglichkeit den Tag mit einem richtigen Abenteuer zu beginnen. Vom Lagazuoi zum Falzaregopass kann man über die Via Ferrata Galleria del Lagazuoi durch einen Felstunnel aus der Kriegszeit absteigen. Mit Helm und Stirnlampe tastet man sich durch den glitschigen Fels hinab und kann sich dabei kriegshistorisch weiterbilden. Doch Biene ist (mal wieder) nicht nach Abenteuer zu Mute. Nasser Fels am Morgen in Verbindung mit einem Klettersteig – nein danke! Und so wählen wir – Schande über uns! – den Abstieg mittels Seilbahn. Auf die Idee, uns einfach aufzuteilen und am Pass wieder zu treffen, sind wir damals leider nicht gekommen.

Talstation der Seilbahn zum Lagazuoi
Talstation der Seilbahn zum Lagazuoi

Die eigentliche Wanderung beginnt am Falzaregopass, der auf einer Höhe von 2.105 Metern liegt. Der Pass ist – im Falle einer Tageswanderung – leicht mit dem Auto erreichbar und bietet ausreichend Parkmöglichkeiten.

Nuvolau
Der Aufstieg zum Nuvolau erfolgt auf Weg Nr. 441 – diese Aufnahme entstand auf einer Tageswanderung zum Nuvolau

Zum Rifugio Averau

Vom Falzaregopass aus gehts dann wieder zu Fuß weiter. Der Weg verläuft unspektakulär und bei dem trüben Wetter weitgehend ohne Aussicht. Spannend wird es erst beim Aufstieg durch eine felsige Rinne. Es erwartet uns eine kleine Kraxelei. Selbst bei dem heute feuchten Untergrund ist die Stelle nicht schwierig. Nach wenigen Minuten ist auch dies bewältigt und wir erreichen die Forcella Averau.

Kleine Kraxeleinheit durch eine felsige Rinne
Kleine Kraxeleinheit durch eine felsige Rinne

Die Forcella Averau liegt auf einer Höhe von 2.437 Metern und bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Gipfel und Täler. Die Felswände sind steil und majestätisch, und die Landschaft ist unvergleichlich schön.

Unser erstes Zwischenziel für heute – den Nuvolau – können wir bereits sehen. Wir erkennen ihn leicht an der Hütte auf seinem Gipfel. Doch vorher wandern wir dicht entlang der steilen Felswände des Averau hindurch. Der Weg ist problemlos zu gehen. Aber unter so einem Felskoloss wird es einem schon ein bisschen mulmig. Wiedereinmal wird uns klar, wie winzig klein wir im Verhältnis sind. Und wie unbedeutend die Sorgen, mit denen wir uns täglich herumschlagen.

Nuvolau Wandern
Der Weg führt spektakulär unterhalb der steilen Wände des Averau entlang – im Hintergrund sehen wir den Nuvolau mit gleichnamigen Rifugio auf dem Gipfel

Schliesslich treten wir aus dem Schatten des Averau heraus und erreichen das Rifugio Averau. Es befindet sich an der Forcella Nuvolau auf 2435m.ü.M., genau zwischen den Bergen Averau und Nuvolau. Eine Hütte! Wie schön! Da es etwas kühl ist, nutzen wir das verlockende Angebot und kehren erst mal ein. Es gibt eine schöne heiße Schokolade. Mmmmh!

Tipp: Wem das Dranvorbeiwandern nur ein müdes Gähnen entlockt, dessen Adrenalinproduktion kann vielleicht durch den Klettersteig auf den Gipfel des Averau angekurbelt werden. Der Klettersteig hat den Schwierigkeitsgrad B/C und ist für trittsichere und schwindelfreie Anfänger geeignet. Die passende Ausrüstung vorausgesetzt.

Der Nuvolau

Mit neuem Tatendrang geht es danach weiter auf den Nuvolau. Der Aufstieg gleicht an guten Tagen einer Völkerwanderung. Kein Wunder, denn es gibt eine Sesselbahn bis hinauf zur Forcella Nuvolau. Und von dort sind es keine 200 Höhenmeter mehr bis auf den 2574 Meter hohen Nuvolau. Auch technisch stellt der Aufstieg keinerlei Schwierigkeiten. Das Gelände ist an vielen Stellen so einfach zu begehen, dass es nicht mal einen festen Weg gibt. Sehr von Vorteil bei dem Andrang.

Tiefblick vom Nuvolau: Rifugio Averau mit Averau
Tiefblick vom Nuvolau: Rifugio Averau mit Averau. Die Menschen klein wie Ameisen.

Mit Hütten wird in den Dolomiten nicht gespart – kaum aus dem Rifugio Averau draussen, steht auf dem Nuvolau schon das nächste Schutzhaus, das Rifugio Nuvolau. Wir widerstehen der erneuten Versuchung und verbringen die Gipfelpause im Freien. Vor der Hütte steht eine Art Kunstskulptur, die sich vor der bergigen Kulisse ganz gut macht. Die Wolken, die durch die Gegend ziehen tun ihr übriges zu einer mystischen Stimmung.

Der Nuvolau bietet eine atemberaubende Aussicht auf die umliegende Landschaft, die geprägt ist von steilen Felswänden und tiefen Tälern, die von Gletschern geformt wurden.

Skulptur beim Rifugio Nuvolau
Skulptur beim Rifugio Nuvolau

Freilichtmuseum an den Cinque Torri

Als es uns zu frisch wird, nehmen wir den Abstieg vom Nuvolau in Angriff. Noch etwa eine Stunde ist es bis zu unserem Tagesziel, dem Rifugio Scoiatolli – zu deutsch: Eichhörnchen. Diesmal gibt es kein Zweierzimmer für uns, sondern einen Platz im Lager. Wir sind die ersten und suchen uns die besten Plätze aus.

Bis zum Abendessen sind noch ein paar Stunden hin. Deshalb machen wir uns noch auf den Weg ins nahe gelegene Freilichtmuseum. Im Ersten Weltkrieg war hier ein Kommandositz der italienischen Artellerie. Einige Stellungen wurden für die Nachwelt wiederhergestellt und sind mit zahlreichen Schautafeln (auch auf deutsch) versehen. Das alles gibt einen wirklich guten Einblick in die Geschichte. Das kann man sich ruhig mal ansehen auch wenn man sonst nicht so der Historikfreak ist. Der Eintritt ist übrigens frei.

Freilichtmuseum Cinque Torri - nachgestellter Kriegsschauplatz
Freilichtmuseum Cinque Torri – nachgestellter Kriegsschauplatz

Die Cinque Torri

Nachdem wir uns genug historisch weitergebildet haben, beobachten wir noch ein bisschen die zahlreichen Kletterer, die den Cinque Torri aufs Dach steigen.

Die Cinque Torri sind eine Gruppe von fünf Felstürmen und eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Region. Die Türme wurden durch Erosion und Gletscherbewegungen geformt und bieten eine spektakuläre Kulisse für Wanderer. Für Kletterer gibt es an den Cinque Torri zahlreiche Routen. Die Felsformation zählt zu den bekanntesten Klettergärten in der Umgebung.

Cinque Torri vom Nuvolau
Vom Nuvolau aus sehen die Cinque Torri gar nicht so gross aus

Und dann ist es endlich Zeit fürs Abendessen. Nach so viel frischer Luft samt Bewegung sind wir ziemlich hungrig. Die Hütte ist eher geführt wie ein Restaurant und so bekommt jeder seinen eigenen Tisch. Das Essen schmeckt hervorragend, so viel wissen wir noch. Was es im Details gab, daran können wir uns nicht mehr erinnern. Die Wanderung ist ja schon ein paar Jahre her.

Als wir schließlich wieder das Lager entern sind wir erstaunt – wir sind noch immer die einzigen. Folglich haben wir ein 10-Personen-Lager ganz für uns alleine. Es scheinen nicht so viele Leute unterwegs zu sein wie gedacht. Oder die Masse verteilt sich gut bei der großen Anzahl von Hütten in der Gegend. Man weiß es nicht. Was uns angeht, so schlummern wir friedlich ein und träumen von den nächsten Abenteuern. Denn schon morgen geht es weiter auf dem Dolomiten Höhenweg Nr. 1.


Sieh Dir auch unsere anderen Wandertipps für die Dolomiten an!


Hinweis für Tageswanderer

Wer zurück zum Falzaregopass muss, steigt über den Weg Nr. 440 ab und folgt unten ab Ra Nona dem Weg Nr. 424, der via Rifugio Col Gallina zum Falzaregopass führt.

Alle Etappen des Dolomiten Höhenweg Nr. 1

Fragen, Anmerkungen, Lobhudeleien

Hast Du noch Fragen, die wir nicht beantworten konnten? Oder weisst Du etwas, was wir nicht wissen? Trete mit uns in Kontakt!