Biene

Biene

Die Autorin dieses Artikels

Hallo! Ich bin Sabine, deine Expertin für Genusswanderungen und immer auf der Suche nach den schönsten Aussichten und chilligsten Plätzen in der Natur, maximal im mittleren Schwierigkeitsbereich




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Einmal der dunklen, kalten Jahreszeit entfliehen und im warmen Süden überwintern. Diese Idee geisterte schon längere Zeit in unseren Köpfen herum. Nun hatte sich glücklicherweise die Chance auf eine 3-monatige Workation ergeben. Also beschlossen wir, den Schritt zu wagen, unser Vorhaben in die Tat umzusetzen und in Andalusien zu überwintern. Was uns gut gefallen hat, was weniger und welche Tipps wir für Nachahmer haben: davon handelt dieser Bericht.


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Warum Andalusien?

Wenn man die freie Auswahl weltweit hat und sein Gepäck auf flugreisentaugliche Grösse reduzieren kann, kommen viele schöne Orte als Destination in Frage wie z.B. Thailand, Südafrika, Marokko.

Dadurch, dass wir unsere Überwinterung mit einer Workation verbunden haben, hatten wir vom Arbeitgeber die Restriktion, dass wir uns innerhalb der EU aufhalten mussten. Das schränkt die möglichen warmen Länder schon mal ganz schön ein. Es bleiben eigentlich nur Portugal und Spanien. Damit das Arbeiten aus dem Ausland reibungslos läuft (man muss dem Arbeitgebern schliesslich beweisen, dass das Konzept Workation eine tolle Sache ist), wollten wir dann auch sämtliches Equipment für die Arbeit mitnehmen, was mit dem Flugzeug nur schwer möglich gewesen wäre. Dadurch fielen dann auch die Kanaren und Madeira aus dem Raster. Unser Domizil sollte auf dem Festland sein.

Die Wahl fiel letztendlich auf Andalusien, genauer gesagt auf die Costa del Sol. Und zwar aus folgenden Gründen:

Das Wetter <- das war letztendlich der alles entscheidende Grund für uns

Die Region ist bekannt für ihre milden Temperaturen, mit durchschnittlichen Tageshöchstwerten von 16°C bis 20°C von November bis Februar. Während es gelegentlich auch regnet, sind die meisten Tage sonnig und trocken. Ideal, um die Landschaft und die Sehenswürdigkeiten zu erkunden. In den Bergen ist es grundsätzlich kälter als an der Küste, weshalb wir uns für einen Ort direkt an der Costa del Sol entschieden haben. Wir wählten letztendlich für die ersten zwei Monate Fuengirola als Standort und mieteten eine Ferienwohnung mit Meerblick. Den letzten Monat verbrachten wir bei Estepona, ebenfalls in einer Ferienwohnung.

Als wärmste Ecke Andalusiens im Winter gilt allerdings nicht die Costa del Sol, sondern die Provinz Murcia im Osten Andalusiens.

Die Landschaft

Andalusien ist bekannt für seine wunderschöne Landschaft, die von den Gipfeln der Sierra Nevada über die Strände an der Costa del Sol bis hin zu den wunderschönen Städten wie Sevilla, Málaga, Granada und Córdoba reicht.

überwintern in Andalusien
Málaga: nur eine von vielen schönen Städten Andalusiens

Die Möglichkeiten für Ausflüge sind unglaublich vielfältig, so dass ein abwechslungsreiches Wochenendprogramm gesichert ist. Ob Wanderungen, Stadtbesichtigungen oder ein kleiner Roadtrip zu den weissen Dörfern Andalusiens – es wird nie langweilig. Während des Winters sind viele der Orte, die im Sommer von Touristen überlaufen sind, viel ruhiger und friedlicher. Ideal, um die Schönheit der Region zu entdecken.


-> Hier geht es zu unseren Wandertipps für Andalusien


Die Kultur

Andalusien ist bekannt für seine vielseitige Kultur, die von den maurischen Einflüssen im Süden bis hin zu den Flamencotänzen und dem berühmten spanischen Wein reicht. Während des Winters sind Veranstaltungen oft weniger überlaufen als im Sommer, so kann man sie besser geniessen.

Andalusien - Mezquita Córdoba
Die Mezquita in Córdoba – eine von vielen Sehenswürdigkeiten in Andalusien

Das Essen und Trinken

Wer nach Andalusien fährt, wird weder hungern noch dürsten. Paella und Tapas zählen zu Spaniens Spezialitäten – wobei man immer schauen sollte, wo die Einheimischen hingehen, damit man nicht einfache Chicken Nuggets als typische Tapas angedreht kriegt. Tapas bestellt man in der Regel ‚para compartir‘, also zum Teilen, für den ganzen Tisch – so dass man sich durch ganz viele verschiedene Gerichte probieren kann. Als feines Getränk dazu haben wir Tinto de Verano kennengelernt – das ist quasi eine süsse Rotweinschorle. Wie der Name verrät eigentlich ein Sommergetränk (Verano ist das spanische Wort für Sommer), es schmeckt aber auch ganz hervorragend im Winter.

überwintern in Andalusien
Churros – eine klassische spanische Süssspeise

Zum Nachtisch oder als süssen Snack zwischendurch lieben wir Churros con Chocolate. Churros werden aus Brandteig gemacht und frittiert. Dazu gibt es eine dickflüssige heisse Schokolade. Gesund ist das nicht gerade, aber es schmeckt einfach köstlich. Und ein bisschen Sünde muss ab und zu sein.

Die Kosten

Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind die Lebenshaltungskosten in Spanien relativ niedrig. Die niedrigeren Kosten für Unterkunft, Lebensmittel und andere Ausgaben machen es erschwinglicher, längere Zeit in der Region zu bleiben.

Anreise nach Andalusien

Anfang Dezember sind wir mit unserem voll bepackten Auto, dass wir uns im Herbst nach 4 autofreien Jahren angeschafft haben, in Aarau gestartet. Um uns würdig zu verabschieden, hat sich Frau Holle ins Zeug gelegt und just an diesem Tag die ersten Flocken Schnee aus ihren Kissen geschüttelt.

Da die gut 2000 Kilometer nicht an einem Tag zu bewältigen sind, haben wir die Fahrt in mehreren Etappen gemacht, zumal wir nur Tobi als Fahrer haben. Ich habe zwar damals direkt am 18. Geburtstag meinen Führerschein erhalten, konnte mich aber mit dem Autofahren nie anfreunden.

Unsere Etappen:

  • Aarau – Montpellier
  • Montpellier – Valencia
  • Valencia – Fuengirola

Gerne hätten wir in Montpellier und Valencia mehr als nur einen Abend verbracht, aber leider hatten wir nur ein verlängertes Wochenende für die Anreise nach Andalusien zur Verfügung.

Zwischenstopp Valencia
Zwischenstopp in Valencia

Die Fahrt entlang der Küste war sehr angenehm. Es war insgesamt wenig Verkehr auf den Autobahnen. Nur unmittelbar in Montpellier und Valencia mussten wir mehr Zeit investieren als geplant.

Die Autobahnen in Frankreich sind sehr kostspielig. Alle halbe Stunde kamen wir an eine der gefürchteten ‚Péage‘-Stellen und wurden um einige Euros ärmer. Dafür sind die Strassen gut und der Verkehr überschaubar. Gar kein Vergleich mit Deutschland, wo man ständig im Stau steht und sich eine Baustelle an die nächste reiht.

In Spanien mussten wir keine Maut bezahlen. Auch hier waren die Strassen in einwandfreiem Zustand, praktisch keine Baustellen unterwegs und nur wenig Verkehr, so dass wir am dritten Tag wohlbehalten und ohne besondere Vorkommnisse an unserem Ziel Fuengirola eingetroffen sind.

Die richtige Unterkunft zum Überwintern in Andalusien

Ob das Überwintern in Andalusien zum Top oder Flop wird, steht und fällt u.a. mit der Unterkunft, die man wählt. Sehr viele gehen im Wohnmobil in den Süden. Für uns war von Beginn an klar, dass wir in einer Wohnung unterkommen wollen. Zum einen, weil wir uns mit dem Konzept ‚Camping‘ bisher nicht anfreunden konnten und zum anderen, weil wir jeweils ein eigenes Arbeitszimmer benötigen, damit jeder in Ruhe arbeiten kann. Arbeiten aus einem Co-Working-Space kommt aus Datenschutzgründen nicht in Frage.

Unsere Unterkünfte

Wohnung in Fuengirola mit Meerblick, viel Sonne und mobilem Gasofen

In Fuengirola haben wir unsere Traumunterkunft gefunden. Direkt in erster Reihe am Meer gelegen, mit Meerblick vom Balkon und Wohnzimmer aus. Es sah auf den Bildern schon vielversprechend aus und war im wahren Leben noch viel genialer. Wir konnten jeden Morgen den Sonnenaufgang geniessen (und tausendfach fotografieren), ohne dafür auch nur einen Schritt vor die Tür gehen zu müssen. Und das bei völlig freiem Blick auf die Weite des Mittelmeers. Auch bei der Arbeit genügte ein Blick aus dem Fenster, um sich beim Anblick der gemütlich schaukelnden Wellen eine kleine Auszeit vom Stress zu nehmen. Dank altbackener Ausstattung war das gute Stück trotz allem bezahlbar.

Sonnenaufgang Fuengirola
Meinen täglichen Sonnenaufgang gib mir heute – während zu Hause Wolken und Nebel regieren

Was gefehlt hat war lediglich eine gute Heizung. Wir hatten einen mobilen Gasofen zur Verfügung, den wir aber nur selten genutzt haben. An den meisten Tagen hat die Sonne die Räume genug aufgeheizt. Lediglich abends mussten wir uns dick einmummeln, um nicht zu frieren. Die Isolation der Häuser ist nicht zu vergleichen mit der Schweiz, sie existiert praktisch nicht. Die Fenster sind einfach verglast und undicht, so dass die Kälte der Nacht schnell hereinkriechen kann. Nur an zwei ungemütlichen Regentagen haben wir den Gasofen angestellt, weil es uns doch zu kalt geworden ist.

Zum Joggen konnten wir direkt vor dem Haus auf der Strandpromenade loslegen und Auswahl an Restaurants gab es reichlich, auch wenn im Winter einige geschlossen haben.

Wohnung in einer Ferienapartmentanlage bei Estepona am Meer ohne Sonneneinstrahlung

Unsere Wohnung in Fuengirola war leider nicht während unserer ganzen Workation frei, so dass wir nach zwei Monaten umgezogen sind. Unsere Wohnung war diesmal in einer Ferienanlage in Cancelada (zwischen Estepona und Marbella). Das Meer wieder ganz in der Nähe – in zwei Minuten zu Fuss waren wir an der Promenade, aber Meerblick von der Wohnung aus gab es diesmal nicht. Nicht so schlimm, aber was sich als Fehler herausgestellt hat, war dass die Wohnung keinerlei direkte Sonneneinstrahlung hatte. Was im Sommer ein grosser Vorteil ist, damit die Wohnung sich nicht so stark aufheizt, stellt sich im Winter als Nachteil heraus. Selbst an Sonnentagen blieb es in der Wohnung kalt, während die Nachbarn im Haus gegenüber mit Badekleidung auf dem Balkon sassen.

Zum Glück hatte diese Wohnung eine funktionierende Heizung in Form einer Klimaanlage, die lediglich den Nachteil hatte, dass sie sehr viel Luft auf Kopfhöhe in die Räume geblasen hat.

Tipps zur Wahl der Unterkunft

Aus unseren Erfahrungen heraus nochmal zusammengefasst die wichtigsten Tipps für die Wahl der Unterkunft:

  • Achte darauf, dass die Unterkunft eine Heizung hat. Es scheint zwar oft die Sonne und die Temperaturen steigen tagsüber auf um die 20 Grad, in der Nacht und an Regentagen ist es aber oft sehr kühl. Wir empfehlen auch, sich vorher genau zu erkunden, um was für eine Heizung es sich handelt.
  • Wähle eine Wohnung mit direkter Sonneneinstrahlung, am besten Südlage. Tagsüber ist es dann warm genug, um ohne laufende Heizung auszukommen
  • Nimm auch warme Kleidung mit. Wenn man in der Sonne unterwegs ist, reicht an vielen Tagen ein T-Shirt. Aber kaum ist sie weg, kühlt es merklich ab, dann ist man froh über einen warmen Pullover und eine Jacke
  • Meerblick steigert die Lebensqualität ungemein – gerade wenn man auf der Überwinterung auch arbeiten muss. Im Winter sind viele Apartments in den Küstenregionen frei. Wenn man die Augen ein bisschen offen hält, kann man tolle Wohnungen zum Schnäppchenpreis mieten.
  • Wenn du Wert auf einen schönen Strand legst, musst du beachten, dass die Strände an der Costa del Sol teilweise nicht sehr gross sind. Gerade bei Mijas haben wir beobachtet, dass von manchen Stränden kaum noch etwas übrig ist.
  • Wenn Du von zu Hause aus gerne lange entlang der Küste wandern möchtest, achte darauf, ob ein Weg vorhanden ist. Im Winter verbringt man eher weniger Zeit am Strand liegend oder badend. Ganz toll ist es, an einer Strandpromenade entlang zu flanieren. An vielen Orten gibt es kilometerlange Boardwalks, die zum Spazieren und Wandern einladen, z.B. der Senda Litoral Mijas, Fuengirola oder Marbella. An anderen Orten (z.B. in Calahonda) ist der Ausbau eines längeren Küstenwegs zwar in Gang oder in Planung, aber noch nicht abgeschlossen.

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Unser Fazit zum Überwintern in Andalusien

Wir waren von unserem ‚Winter‘ in Andalusien sehr begeistert. Es war eine tolle Erfahrung und die beste Idee, die wir seit langem hatten. Der Sonnenschein macht gute Laune und gibt Energie. Und die Sonne scheint vor allem an der Costa del Sol wirklich oft. Ein paar Regentage gab es zwischendurch auch – im Februar waren es ein paar mehr – aber es war immer absehbar, dass bald wieder die Sonne scheinen wird. Die wunderschöne Landschaft, die entspannten Menschen und die köstliche Küche machten den Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Wir empfehlen jedem, der dem Winter entfliehen möchte, Andalusien als Ziel in Betracht zu ziehen.

Fakten kompakt: die wichtigsten Informationen auf einen Blick

Wo kann man in Andalusien überwintern?

Man kann entweder eine der andalusischen Städte wie Málaga, Sevilla oder Córdoba als Basisstation wählen oder sich einen kleineren Ort in der Küstenregion aussuchen. Letztendlich hängt das ganz von den eigenen Vorlieben ab. In den Bergregionen kann es eventuell im Winter etwas kühler werden – man muss dabei auch beachten, dass die Heizungsanlagen, sofern überhaupt vorhanden, nicht so gut sind wie wir es aus Deutschland oder der Schweiz gewohnt sind.

Wie warm ist es im Winter in Andalusien?

Auch im Winter erreichen die Temperaturen in Andalusien häufig um die 20°C. Nachts fallen die Temperaturen unter 10°C und es kann recht frisch werden. Tagsüber kann man bei Sonnenschein an einige Tagen im T-Shirt herumlaufen. Meistens ist aber eher etwas langärmliges angebracht und für die kühlen Abende und regnerische Tage sollte man auf jeden Fall ausreichend warme Kleidung dabei haben.